Was für eine unerschöpfliche Vielfalt an Landschaften und Küstenstrichen Sardinien bietet, wird mir jedes Mal wieder bewusst, wenn ich aus irgendeinem Grund mein Fotoarchiv durchstöbere. Im Gegensatz zur jüngeren Sardinien-Reise (im September 2021), die vor allem im Zeichen der Gemütlichkeit und des Genusses stand, war ich während der ersten Reise im Jahr 2008 mit einem grösseren Radius und mehr Unruhe 🙂 unterwegs. Nach den etwas älteren Beiträgen über den Frühling in Sardinien und weitere Highlights widme ich den heutigen Beitrag der vielseitigen Ostküste dieser schönen Insel.


Trotz meines damals noch (fast) jugendlichen Tatendrangs und der höheren Bereitschaft, viele Autokilometer abzuspulen, lag es natürlich auch mir nicht drin, die ganze Dimension Sardiniens mit vernünftigem Aufwand abzudecken. Dazu ist die Insel dann doch zu gross. Der südlichste Punkt der Ostküste, den ich besuchte, war Arbatax. Dieser Ortsteil von Tortolì ist zwar an sich nichts besonderes, aber an der dortigen Küste, inmitten eines Industrie- und Hafengebiets, findet sich eine der wohl spektakulärsten Felsformationen der Insel. Die Rocce Rosse sind, wie ihr Name ausdrückt, eine pittoreske Gruppe roter Felsen, umgeben von Fels in anderen Farben. Besonders schön wirkt dieser Ort im Frühling, wenn zahlreiche Blumen zusätzliche Farbtupfer in die Szene setzen.

Dies ist meiner Ansicht nach auch schon alles, was man in Tortolì gesehen haben muss. Trotzdem lohnt sich der Abstecher, denn der Weg dorthin führt, wenn man von Norden her kommt, einer spektakulären Küsten- und Bergstrasse entlang durch den Parco Nazionale del Golfo di Orosei e del Gennargentu. Dieser Park bietet eine faszinierende Steilküste am weitläufigen Golf von Orosei und einige der meiner Meinung nach schönsten Berglandschaften auf Sardinien mit zahlreichen Wandermöglichkeiten.


Etwas weiter nördlich dann wird es glamourös 🙂 … In Olbia beginnt der Küstenabschnitt, der auf den Namen Costa Smeralda hört und an dem einige der beliebtesten Ferienorte insbesondere bei der vermögenderen Klientel liegen. Den Namen verdankt die Küste dem oftmals in kräftigem Smaragdgrün leuchtenden Wasser. Dieses ist natürlich keine Erscheinung, die auf diesen Küstenabschnitt beschränkt ist, sondern an vielen anderen Orten auf Sardinien und im Mittelmeer vorkommt. Aber vielleicht war diese Region einfach die erste auf Sardinien, die den Marketing-Wert eines solchen Namens erkannt hat. Und es ist schon besonders schön, die intensive Farbe des Wassers in Kombination mit dem rötlichen Fels in unzähligen fotogenen Variationen zu erleben, teilweise mit Blick auf die markante der Küste vorgelagerte Isola Tavolara.



Das nördliche Ende meines Entdecker-Radius an der Ostküste bildete die felsige Halbinsel bei Golfo Aranci, nordöstlich von Olbia. Ein wahres Kleinod, das ich hier am letzten Tag meiner Reise entdeckte, ist die Bucht Cala Moresca. Der abgelegene, von felsigen Klippen gesäumte Strand mit dem Blick auf die Isola di Figarolo versetzt einen nach dem spektakulären Schauspiel am Golf von Orosei und dem mondänen Glanz der geschäftigen Strände um Olbia in eine ganz andere, richtiggehend gemütliche Welt – ein Ort, an dem man gerne eine Weile ruht…
