Etwas vom faszinierendsten an Grossstädten wie London, Paris oder Mexico City ist meiner Meinung nach, dass sie so unendlich viele Gesichter haben. Von pulsierender Grossstadt-Hektik in von modernen Wolkenkratzern geprägten Stadtteilen über Quartiere aus umgenutzen alten Industriebauten bis hin zu Vierteln mit ausgeprägtem Kleinstadt-Charme findet man oftmals alles, dazu unzählige pittoreske Ecken, die sich einem erst auf den zweiten Blick offenbaren – oder wenn man sie kennt.


Eines der Quartiere in Paris, die mich eher an eine Kleinstadt erinnern als an die mondäne Metropole, die diese Stadt eigentlich ist, ist Montmartre. Nun gut, man kann jetzt sagen: Montmartre ist wohl eines der bekanntesten Viertel von Paris und ist auch meistens ziemlich überlaufen. Das stimmt – aber nur teilweise! Klar, wenn man wie die meisten der Achse Rue Norvins – Rue du Chevalier de la Barre bis zur Sacré-Cœur folgt, steht man einander auf den Füssen herum. Wenn man sich aber die Zeit nimmt, mit offenen Augen und Sinnen auch durch die etwas abgelegeneren Strassen und Gassen zu wandern, dann begegnet einem wirklich ein anderes Gesicht von Paris. In der Tat wurde das Quartier erst im Jahre 1860 durch die Eingemeindung der Dörfer Montmartre, La Chapelle und Clignancourt zu einem Teil von Paris. Und dies ist für mein Empfinden sehr deutlich sichtbar.


Ich habe für diesen Beitrag sowohl Bilder von der letzten Paris-Reise als auch einige ältere Fotos aus dem Archiv zusammengetragen und hoffe, sie wecken die Lust, Montmartre mit etwas anderen Augen zu entdecken.

