Dieses alte Foto war der Grund für die Wahl der Location
Dieses alte Foto war der Grund für die Wahl der Location

Normalerweise tue ich mich eher schwer damit, Titel für meine Beiträge zu finden. Diesmal war ich aber in der komfortablen Lage, dass mir – noch während der Fototour – gleich drei mögliche Titel einfielen. Neben dem gewählten waren noch „Ode an einen Ort der Ruhe“ und „Die Wiederentdeckung einer alten Liebe“ im Rennen 🙂 … Mit letzterem wollte ich ausdrücken, wie sehr ich mich freute, wieder einmal im Zürcher Weinland unterwegs zu sein. Dies war zuvor viele Jahre nicht mehr der Fall gewesen, ganz im Gegensatz zu früher, als ich noch in Winterthur in die Schule bzw. in Elgg in die Lehre ging und in meiner Freizeit extrem gern in dieser sanften Landschaft mit ihren pittoresken Fachwerkhaus-Dörfern unterwegs war.

Der Überblick von oberhalb des Weinbergs: der ruhig dahin fliessende Rhein mit der Bergkirche Rheinau und der Klosterinsel
Der Überblick von oberhalb des Weinbergs: der ruhig dahin fliessende Rhein mit der Bergkirche Rheinau und der Klosterinsel
Häuser in der Unterstadt, mit der Bergkirche im Hintergrund
Häuser in der Unterstadt, mit der Bergkirche im Hintergrund
Festungsmauern unterhalb des Klosterplatzes
Festungsmauern unterhalb des Klosterplatzes

Als anfangs März nach vielen Wochen der wettermässigen Instabilität endlich wieder einmal eine Woche mit Sonnenschein und – ganz wichtig! – ohne Nebel im Mittelland winkte, nahm ich mir spontan einen Tag frei, um eine schon länger geplante Fototour zu unternehmen. Ziel war Rheinau, ein hübsches Dorf in einer Rheinschlaufe im Norden des Kantons Zürich, mit seiner eindrücklichen, im Rhein gelegenen Klosterinsel. Auslöser für die Tour war ein uraltes Digital-Foto, aufgenommen mit meiner ersten seriösen Digitalkamera (Minolta Dimâge 7i), das das ehemalige Kloster im Licht der untergehenden Herbstsonne zeigt. Ich wollte mich wieder einmal diesem Motiv widmen, zumal die Auflösung von damals nicht für eine in heutiger Zeit präsentierbare Bildqualität ausreicht.

Der Klosterplatz mit der Staatskellerei des Kantons Zürich
Der Klosterplatz mit der Staatskellerei des Kantons Zürich
Die Klosteranlage spiegelt sich im Rhein
Die Klosteranlage spiegelt sich im Rhein

Eigentlich war der Plan, nach dem Besuch in Rheinau noch ein wenig rheinabwärts zu wandern, bis nach Ellikon, oder gar mit dem Bus nach Flaach zu dislozieren und ein wenig am Alten Rhein zu fotografieren. Aber es gab so viel zu sehen und zu fotografieren rund um die Klosterinsel, dass mir am Schluss die Zeit fehlte. Das erklärt den Titel dieses Beitrags (obwohl ich streng genommen nicht ausschliesslich auf der Rheininsel fotografiert habe).

Der Blick zur kleinen Kapelle am Ende der Insel
Der Blick zur kleinen Kapelle am Ende der Insel
Spiegelungen im ruhigen Wasser
Spiegelungen im ruhigen Wasser
Die Bergkirche thront in bester Lage über dem Fluss
Die Bergkirche thront in bester Lage über dem Fluss

Das ehemalige Benediktinerkloster ist einen Besuch wirklich Wert. Nachdem die Anlage nach der Aufhebung des Klosters lange Zeit eine psychiatrische Klinik beherbergte, ist sie nach deren Verlegung in den Neubau am Dorfrand neuen Nutzungen zugeführt worden (nachzulesen z.B. in diesem Wikipedia-Artikel). Die Rheininsel und die angrenzenden Uferbereiche mit dem Klosterplatz sind ein wahrer Hort der Ruhe. Das hat sicher damit zu tun, dass Rheinau aufgrund seiner Grösse eher ein etwas verschlafener Ort ist. Zudem war ich an einem Montagvormittag unterwegs. Ich stelle mir vor, dass an schönen, warmen Wochenenden rund um das Kloster schon etwas mehr los ist, zumal es auch ein kleines Restaurant mit einer schönen Terrasse direkt am Rhein gibt.

Das Rheinufer gegenüber der Kapelle
Das Rheinufer gegenüber der Kapelle
Die Frontseite der Klosterkirche
Die Frontseite der Klosterkirche
Die Befestigung mit Wehrturm und die Kapelle
Die Befestigung mit Wehrturm und die Kapelle

Ich spazierte zuerst entlang dem Weinberg durch das Dorf hinunter zum Klosterplatz und ein Stück dem Uferweg entlang, überschritt die Brücke zur Insel und ging bis zur kleinen Kapelle am östlichen Zipfel der Rheininsel – dies alles, ohne einen anderen Menschen anzutreffen. Überall spiegeln sich die historischen Gebäude im ruhigen Wasser zwischen der Insel und den Rheinufer. Kein Wunder also, flog die Zeit für mich nur so dahin. Mangels einer montags geöffneten Gaststätte kaufte ich mir ein Sandwich, das ich auf einer Sitzbank über dem Weinberg verzehrte, mit Blick auf Bergkirche, Kloster und Rhein. Was wünscht man sich mehr an einem der ersten warmen Frühlingstage?

Der Blick vom Ufer unterhalb des Weinbergs
Der Blick vom Ufer unterhalb des Weinbergs
Krokusse sind ein deutliches Zeichen dafür, dass der Frühling da ist
Krokusse sind ein deutliches Zeichen dafür, dass der Frühling da ist

Nach dieser Mittagspause wechselte ich beim Kraftwerk noch auf die deutsche Seite des Rheins, um ein Stück dem diesseitigen Wanderweg zu folgen – in der Hoffnung, noch etwas andere Blicke auf die Klosteranlage zu erhaschen. In diesem Punkt wurde ich jedoch enttäuscht. Der Weg führt nicht direkt dem dort recht steilen Ufer entlang, sondern durch den Wald. Die Vegetation ist so dicht, dass sich sogar im Winter keine richtigen Ausblicke über den Rhein bieten. Erst viel später hat man an einem offiziellen Aussichtspunkt mit Feuerstelle nochmals einen Ausblick nach Rheinau. Allerdings war das Licht zu diesem Zeitpunkt schon ungünstig zum Fotografieren.

Der Blick vom Aussichtspunkt auf der deutschen Seite des Rheins
Der Blick vom Aussichtspunkt auf der deutschen Seite des Rheins

Dieser (kleinen) Enttäuschung zum Trotz und obwohl ich schlussendlich nur in einem viel kleineren Radius als ursprünglich geplant unterwegs war, genoss ich diesen Tag unter den ersten Strahlen der Frühlingssonne unendlich, und ich werde diesem schönen Ort bestimmt wieder einmal einen Besuch abstatten… Gerne würde ich auch einmal noch die Klosterkirche von innen sehen – was im März leider nur an Wochenenden möglich ist. Es gibt übrigens auch einige schöne, kurze Rundwanderwege rund um Rheinau, die von der Gemeinde unterhalten und ausgeschildert werden und den Besucher an die schönsten Plätze des Ortes führen. Die Lokalität erhält also meine wärmsten Empfehlungen 😉 …

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