Wie bereits auf der Hinreise in Richtung Cornwall verteilten wir auch die Rückfahrt nach Heathrow auf zwei Tage. Im Gegensatz zum Stop in Weymouth hatten wir aber für die Gegenrichtung noch nichts Konkretes geplant, sondern machten uns erst gegen Ende der Reise Gedanken, wo wir noch anhalten wollten. Und irgendwie kam beim Durchforsten des Internets die Stadt Bristol auf unseren Radar…


Einer der ersten Artikel über Bristol, den wir fanden, war mit dem Titel „Bristol, die hippste Stadt Englands?“ überschrieben. Eine konkrete Antwort auf diese Frage lieferte der Artikel nicht unbedingt – aber mit Superlativen muss man ja sowieso immer vorsichtig sein 😉 … Hip oder nicht, in einem wichtigen Punkt kamen wir zum selben Schluss wie besagter Artikel: Bristol ist definitiv eine sehenswerte Stadt, und sie gäbe Stoff für mehr als zwei halbe Tage und eine Nacht her! Wir hatten ein Zimmer in einem schönen Hotel direkt am Rand des Stadtzentrums gefunden, und somit waren wir einmal mehr in der Pole Position für die Stadterkundung.


Das Zentrum dieser 480’000-Seelen-Stadt, die Quartiere „City Centre“ und „Old City“ sowie das Hafengebiet, gruppiert sich um die beiden Arme des River Avon, der einige Meilen weiter nordwestlich ins Meer mündet. Wir starteten nach Ankunft in unserem Hotel und durchquerten zunächst den Castle Park, eine schöne und sehr belebte Grünfläche mit der historischen St Peter’s Church in der Mitte. Schon hier konnten wir den lebendigen Geist dieser Stadt voll in uns aufnehmen. Unzählige Menschen sassen im Gras des Parks, genossen die Sonnenstrahlen, viele davon mit einem Buch in der Hand (ja, das gibt es noch!). Wir blickten zurück über den River Avon, der hier am Rand des Parks ruhig vorbei fliesst, eingefasst von faszinierender Architektur, einer Mischung aus neueren Gebäuden und sanierten und umfunktionierten ehemaligen Handels- und Industriebauten, aus denen teilweise der Klang von Barmusik über den Fluss drang. Solche Quartiere liebe ich, und sie machen in meinen Augen eine Stadt wirklich sehens- und lebenswert. (Ähnlich empfand ich es z.B. auch in Camden Town oder in King’s Cross in London.)


Anschliessend führte uns der Weg weiter in Richtung der Old City. Die Altstadt von Bristol war für mich der einzige etwas enttäuschende Punkt. Die Bausubstanz schien uns hier vergleichsweise heruntergekommen, nicht so gepflegt wie in St Ives und Truro, und so richtige Gemütlichkeit wollte nicht aufkommen. Dafür fanden wir hier das Restaurant unserer Träume 🙂 für das Abendessen: das italienische Restaurant San Carlo an der Corn Street. Zuvor drehten wir aber die Runde noch weiter, vorbei am Queen Square und über den Fluss bis ins Quartier um die Kathedrale und den Sitz des Bristol City Council. Im Gegensatz zur restlichen Altstadt fanden wir hier einige sehr gepflegte Strassen und Gebäude-Ensembles – nicht nur historische Architektur, sondern zwischendurch immer wieder modernere Gebäude und Plätze. Und überall Leben, quirliges Leben und eine durchwegs positive Atmosphäre.


So war es irgendwie schade, dass wir am anderen Tag nur noch wenig Zeit hatten, diese interessante Stadt weiter zu erkunden. Zwei Hotspots besuchten wir trotzdem noch. Zum einen die Suspension Bridge, die einen felsigen Durchbruch des River Avon überspannt und als Wahrzeichen der Stadt gilt. Ausserdem wurde uns das Einkaufszentrum Cabot Circus empfohlen, und da wir ohnehin vor der Weiterfahrt etwas essen mussten, schlossen wir den Besuch Bristols dort ab. Auch dieser Abstecher lohnte sich, denn das Einkaufszentrum besticht durch eine interessante Architektur und einen attraktiven Ladenmix. Zudem fanden wir dort ein griechisches Restaurant, dessen Küche uns richtig begeisterte! So fand eine von A bis Z gelungene, wunderschöne Reise ihren Abschluss in dieser Stadt, die wir gerne bei anderer Gelegenheit noch ausführlicher erforschen würden.




Danke für diesen total spannenden Einblick in diese mir unbekannte Stadt… nehme ich gleich auf meine Liste auf
Liebe Grüsse Silvia
Liebe Silvia
Ja, diese Stadt hat uns total überrascht, und ich kann sie dir nur empfehlen 🙂 …
Liebe Grüsse
Andreas