In meinem Einführungsbeitrag zu unserer Reise nach London habe ich erwähnt, dass wir auch dieses Mal einige neue, coole Quartiere entdeckt haben. Nun, unter einem coolen Quartier versteht wahrscheinlich jeder etwas anderes. Darum hier ganz kurz meine Definition 🙂 … Wenn ein Quartier pulsiert, voller Leben ist, Genuss und Lebensfreude in der Luft liegen, dann gefällt es mir an diesem Ort natürlich ganz besonders. Kommen dann noch interessante, moderne Architektur oder clever umgenutzte und erneuerte historische Architektur sowie attraktive Verpflegungs- und Einkaufsmöglichkeiten hinzu, ist das ein grosses Plus, das die positive Wahrnehmung des Quartiers verstärkt.
Ein Londoner Quartier, das diese Kriterien erfüllt und das wir auf unseren früheren Reisen noch nicht besucht hatten, ist King’s Cross. Der Stadtteil gehört zu den Londoner Bezirken Camden und Islington und ist geprägt durch die zwei grossen Bahnhöfe King’s Cross und St Pancras International sowie die ehemaligen Kohlelager am Regent’s Canal. Schon der schöne, grosse halbkreisförmige Platz, der einen beim Verlassen der Metrostation King’s Cross St Pancras empfängt, entlockte mir ein stilles „Wow“. Wir folgten zunächst der von neueren Bürogebäuden gesäumten, mit Brunnen und Bäumen attraktiv gestalteten Häuserschlucht in Richtung Norden und gelangten bald an den Regent’s Canal. Dieser 14 Kilometer lange Kanal durch den Norden von Londons Zentrum wurde noch bis in die Sechzigerjahre für den Transport von Waren genutzt.
Heute lässt es sich entlang des Kanals gemütlich durch das Quartier spazieren, und die als Wohnraum genutzten traditionellen Boote kontrastieren auffällig mit den modernen Bürobauten am Kanal. Sogar einen kleinen Naturpark gibt es am Ufer des Kanals. Nördlich des Kanals befinden sich die aus den typischen roten Backsteinen gebauten, zu Restaurants und Läden umgenutzten Coal Drops und einige ehemalige Gasspeicher. Überhaupt wurde dieses ganze Quartier meiner Meinung nach sehr schonend modernisiert und mit neuen Bauten ergänzt, ohne dass dabei sein usrprüngliches Gesicht verloren ging.
Und was wäre ein Quartier ohne einige hervorragende Restaurants? Da uns King’s Cross so gut gefiel, statteten wir dem Stadtteil gleich zwei Mal einen Besuch ab und genossen beides Mal ein hervorragendes Mittagessen. Einmal im Dishoom, das indische Küste vom Besten bietet, und einmal im Lighterman, wo es sich auch sehr gut und mit wunderbarem Blick über den Kanal essen oder auch einfach einen Drink in der Bar oder auf der Terrasse nehmen lässt.
Somit geht meine klare Empfehlung nicht nur an diese beiden Restaurants, sondern an das Quartier als Ganzes, das sich wunderbar zum Flanieren und Spazieren anbietet. London at it’s best! 🙂 …