Wie im Auftaktbeitrag zu dieser Serie erwähnt, unterteilten wir die fast 500 Kilometer zwischen London Heathrow und unserem ersten Ziel im Cornwall, St Ives, in zwei Teile. Auf der Suche nach einem sehenswerten Zwischenhalt ungefähr in der Mitte stach mir sofort Durdle Door ins Auge, ein markanter und berühmter Felsbogen an der Jurassic Coast, den ich schon immer einmal besuchen wollte. Warum also nicht die Gelegenheit nutzen?


Leider gerieten wir an diesem Ort in eine richtige „Touristen-Falle“. Klar, gemessen an der Grösse des Parkplatzes vor dem Beginn des Weges hinunter an die Küste rechnet man hier normalerweise mit noch wesentlich mehr Besuchern. Auch das mittelprächtige Wetter und die erst langsam anlaufende Saison reduzierten den Besucherandrang mutmasslich. Aber für uns war es so schon etwas zu viel des Guten.

Aber was will man auch anders erwarten an einem derart ikonischen Ort? Zumal wir aufgrund des Tagespensums nicht wie üblich sehr früh vor Ort sein konnten? Ein wenig enttäuscht über die vielen Besucher, die natürlich auch alle Fotomotive zupflasterten 😉 war ich dann trotzdem. Denn wenn man zuhause eines der zahlreichen Fotos von Durdle Door sieht, dann meistens im warmen Licht des Sonnenaufgangs und ohne eine einzige Menschenseele an den schönen Stränden… Nun, eindrücklich war die Szenerie auf den weissen Kalk-Klippen trotzdem. Und es war unsere erste Begegnung mit dem Meer und dieser streckenweise wirklich sehr spektakulären Küste im Südwesten Englands, die uns ein Stück weit einen Vorgeschmack auf das erlaubte, was uns einige Tage später noch erwarten würde.


Auch Weymouth, die nahe gelegene Küstenstadt, in der wir anschliessend übernachteten, war nicht unbedingt ein Highlight. Der alte Seebad-Charme ist über die Zeit ziemlich verloren gegangen, und man hat sich offenbar gar keine Mühe gegeben, dessen Substanz einigermassen über die Zeit zu retten. Trotzdem gab es zwei erste Höhepunkte zu verzeichnen: Das italienische Restaurant Olivetto, direkt am Meer gelegen und mit schönem Blick über die Jurassic Coast, verhalf uns zu unserem ersten kulinarischen Highlight. Ich glaube, ich habe noch nie derart gute Bruschette gegessen – nicht einmal in Italien selber! Und auch an das Marjune-Guesthouse, ein kleines B&B unweit des Strands und des Stadtzentrum mit seiner charmanten, bodenständigen Wirtin, die uns beim Frühstück viele Einblicke in das Leben in Weymouth gab, werde ich wohl noch lange gerne zurückdenken. Sogar eine Umarmung gab es zum Abschied – und das von einer „kühlen“ Engländerin 🙂 …
