In diesem dritten Beitrag über unsere London-Reise Anfang Mai geht es nahtlos weiter mit der Entdeckung cooler Quartiere 😉 … Vielleicht stellt sich euch die Frage, wie ich denn diese Orte, die ich in einer Stadt gerne sehen möchte, überhaupt entdecke. In Reiseführern sind ja bekanntlich meistens die grosse Sehenswürdigkeiten abgebildet, und um diese geht es nicht. Nun, die Antwort ist ganz einfach (und wahrscheinlich auch naheliegend): Ich folge auf Instagram verschiedenen FotografInnen, die in der betroffenen Stadt leben oder Reisebloggern, die eine starke Beziehung zu ihr haben. Für London ist das zum Beispiel @aladyinlondon. Hinzu kommt, dass auch Reisemagazine oftmals Orte abseits der grossen touristischen Attraktionen zeigen.


Auf dem Instagram-Account von A Lady in London habe ich irgendwann einmal Fotos aus Camden Town gesehen, die mich angesprochen haben. Flugs ist dieses Londoner Quartier auf meiner Wunschliste gelandet 🙂 … Es ist dann vor Ort nicht immer ganz einfach, die gewünschten Ecken zu finden, zumal auch die Ortsangaben nicht in jedem Fall exakt sind. Als wir mit dem Bus im Zentrum von Camden Town ankamen, machte sich zunächst auch ein wenig Enttäuschung breit. Wie in vielen Stadtteilen präsentiert sich zunächst eine grosse, verkehrsreiche Strasse, die man normalerweise höchstens besuchen würde, um ein paar dringende Besorgungen zu machen. Ich hatte aber einerseits kurz vor der Ankunft einen flüchtigen Blick auf eine sehr hübsche Seitenstrasse erhaschen können, die sich beim zweiten, näheren Blick dann als wirklich fotogen herausstellte. Andererseits war es hier wie an so vielen Orten: Verlässt man die Hauptachse, entdeckt man sofort interessante und normalerweise auch ruhigere Ecken.

Ich sage normalerweise, weil wir ein bisschen ein blödes Datum erwischt hatten. Am 1. Mai hatte offensichtlich ganz London frei, und die Menschen waren derart dicht gedrängt im Camden Market, am Regent’s Canal und an der Kentish Town Road unterwegs, dass teilweise fast kein Vorwärtskommen war. Trotzdem, was ich von diesem Quartier mitbekam, begeisterte mich. Ähnlich wie in King’s Cross wurde hier die industrielle Vergangenheit nahtlos in die moderne Quartiergestaltung integriert. Das Leben am Regent’s Canal bei der umgenutzten Hawley Wharf pulsiert, die Leute sitzen trotz der kühlen Witterung am Kanal und geniessen das Dasein, und zahlreiche Verpflegungsmöglichkeiten machen einem die Wahl schwer.

Trotz der relativen Nähe zu unserem Wohnquartier (direkte, umsteigefreie Buslinie) waren wir nur einmal in Camden Town. Aber es wird für mich bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein. Gerne würde ich das Quartier einmal noch in einem etwas ruhigeren Moment erforschen und noch etwas mehr in die Seitenstrassen vordringen…