Wetter und Schneegrenze lassen sich schon auf der Anfahrt am Walensee abschätzen
Wetter und Schneegrenze lassen sich schon auf der Anfahrt am Walensee abschätzen

In der letzten Zeit habe ich mich hier auf dem Blog des Öfteren über das Wetter beklagt, und ich weiss, dass ich jetzt dann damit aufhören sollte 😉 …. Trotzdem: Den ganzen Herbst über hat es gefühlt nur einmal geregnet – mit Ausnahme von drei (sic!) kurzen Sonnenschein-Fenstern von je einem halben Tag. Zum Beispiel an dem Tag, an dem wir im Klettgau waren oder bei meiner Fototour im Wasserschloss. Letzte Woche gab es auch wieder ein solches ultrakurzes Zwischenhoch, und ich hatte das Glück, dass ich im Geschäft keine Termine hatte und somit recht spontan frei nehmen konnte.

Der erste Moment im Winter-Wunderland
Der erste Moment im Winter-Wunderland
Der Talgrund bei Monbiel liegt noch vollständig im Schatten
Der Talgrund bei Monbiel liegt noch vollständig im Schatten

Nachdem es einige Tage zuvor bis weit ins Flachland hinunter geschneit hatte, bekam ich das Bedürfnis, wieder einmal richtig in ein Winter-Wunderland einzutauchen. Da der Schnee bei uns wie üblich innert weniger Tage wieder weggeschmolzen bzw. weggeregnet worden war, musste ich in die Berge ausweichen. Das Ziel meiner Wahl war diesmal Klosters. Dieser Ort ist mit dem öV sehr gut zu erreichen und bietet zusammen mit dem nahen Davos eine riesige Menge an Möglichkeiten für Winterwanderungen. Bereits im Februar dieses Jahres war ich am Gotschnagrat unterwegs gewesen. Bei der Rückkehr konnte ich damals einen flüchtigen Blick in das Tal der Landquart mit seinen imposanten Gipfeln werfen. So entschied ich mich, den Winterwanderweg von Monbiel zur Alp Novai unter die Füsse zu nehmen – einen der wenigen, die so früh im Dezember schon geöffnet sind.

Ein erster Blick in Richtung Canardhorn und Wisshorn...
Ein erster Blick in Richtung Canardhorn und Wisshorn…
...und der Blick zurück talauswärts, in Richtung Gotschnagrat
…und der Blick zurück talauswärts, in Richtung Gotschnagrat
Der gut ausgebaute Winterwanderweg führt hier durch den tiefverschneiten Wald
Der gut ausgebaute Winterwanderweg führt hier durch den tiefverschneiten Wald

Die einzige bange Frage, die sich mir bei der Planung des Ausflugs stellte, war die: Gibt es in Klosters, das mit knapp 1200 Metern nicht sehr hoch liegt, genügend Schnee? Aufgrund des schlechten Wetters am Tag zuvor und der dadurch sehr eingeschränkten Sicht gaben die Webcams aus der Region hier keine eindeutige Antwort. Die Frage liess sich dann aber schon während der Anreise beantworten. Der Blick aus dem fahrenden Zug über den Walensee zeigte mir, dass schon wenig oberhalb Amden der Schnee auch auf den Bäumen lag. Als ich dann in Monbiel aus dem Bus stieg, hüpfte mein Herz: Ich war wirklich mitten im Winter-Wunderland angekommen!

Der Verstanclabach bei der Alp Novai
Der Verstanclabach bei der Alp Novai
Inzwischen ist der ganze Talgrund lichtdurchflutet
Inzwischen ist der ganze Talgrund lichtdurchflutet
Schneebedeckte Hänge und Wälder zu beiden Talseiten
Schneebedeckte Hänge und Wälder zu beiden Talseiten

Ausgehend von dem kleinen Walserdorf mit den typischen dunklen Holzhäusern gibt es zwei Wege hinein ins Tal. Auf dem Hinweg nahm ich den unteren Weg, der relativ flach auf einem geräumten Strässchen verläuft. Schon bald lässt man auf diesem Weg die letzten Siedlungs-Posten hinter sich und spaziert durch eine kleine Schlucht mit tief verschneitem Tannenwald, bevor sich der Talgrund wieder öffnet und man sich voller Staunen am Fuss des Canardhorn und des Wisshorn befindet. Und während ich mich bisher vorwiegend im Schatten und in der klirrenden Kälte bewegt hatte, schien jetzt die Sonne plötzlich durch ein Seitental und flutete den Talboden bei der Alp Novai.

Auf dem Rückweg senkt sich der Schatten schnell wieder über das Tal
Auf dem Rückweg senkt sich der Schatten schnell wieder über das Tal
Nochmals der Blick talauswärts
Nochmals der Blick talauswärts

Dieser Umstand ermöglichte es mir sogar, auf der Terrasse der Wirtschaft Alp Garfiun ein einfaches Mittagessen im Freien einzunehmen, was für mich eine sehr angenehme Überraschung war – vor allem nach der Kälte zu Beginn der Wanderung. Im Anschluss entschied ich mich, den oberen Weg zurück nach Monbiel zu nehmen. Dieser führt ein bisschen weniger durch den Wald und bietet die schöneren Ausblicke talauswärts. Und während inzwischen die Gipfel am Ende des Tals von der hellen Wintersonne beschienen wurden, legten sich über den unteren Teil des Tals bereits wieder Schatten und Kälte. Dies ist wohl das Schicksal dieses Tals und des Dorfs Monbiel während einiger Wochen im Winter. Der Anziehungskraft dieses Ortes mit seiner wunderschönen Landschaft tut dies aber wohl kaum einen Abbruch…

Der letzte Blick - aus dem fahrenden Zug zurück Richtung Klosters
Der letzte Blick – aus dem fahrenden Zug zurück Richtung Klosters

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