Für unsere Woche in St Ives hatte ich einige Ausflüge im Visier. Wie immer hatte ich mich gründlich vorbereitet, unseren Reiseführer studiert und mich auf diversen Reise-Websites schlau gemacht. Wie ich in einem späteren Beitrag noch genauer ausführen werde, kam dann aber alles anders als gedacht 🙂 … Land’s End, Lizard Point, Penzance – dies alles und noch einiges mehr liessen wir links liegen, zu Gunsten des Reichtums und der Erholung, die uns unser Feriendomizil bot. Schlussendlich unternahmen wir während der ganzen gemütlichen, genussreichen Woche nur eine einzige Exkursion, und zwar nach Marazion, knapp 12 Kilometer südlich von St Ives.
Nun werden die wenigsten den Namen dieses Ortes an der Südküste der Penwith Peninsula schon gehört haben, so wie wir vor diesem Tag auch nicht. Dabei befindet sich dort der Zugang zu einer der Top-Sehenswürdigkeiten des Cornwall, der Festungsinsel St Michael’s Mount: der berühmte Causeway, der nur bei Ebbe begehbar ist und es ermöglicht, ohne Boot auf die Insel zu gelangen (und von dem im Internet natürlich Hunderte von Fotos bei Sonnenauf- und -untergang und ohne einen einzigen Menschen darauf kursieren).
Und ihr ahnt es schon: Top-Sehenswürdigkeit bedeutet gleichzeitig, dass es sich um eine klassische Touristen-Falle handelt – ähnlich wie schon bei Durdle Door 😉 … Trotzdem wurde dieser Ausflug für uns zu einem Highlight, und zwar schlicht und einfach, weil wir uns den Spaziergang in der Völkerwanderung zur Festungsinsel ersparten. Wir parkierten das Auto ein Stück ausserhalb des Ortszentrums, was sich als grosses Plus erwies, da natürlich der offizielle Parking direkt beim Causeway schon völlig überfüllt war. So konnten wir die authentische Seite des Dorfes Marazion ein wenig kennenlernen, und wir hatten von verschiedenen Punkten am Strässchen hinunter ins Zentrum sensationell schöne Ausblicke auf den St Michael’s Mount.
So genossen wir die Insel also aus der „Ferne“, assen unser Sandwich auf einem Bänklein direkt am Meer mit St Michael’s Mount-Blick, fotografierten die Festung vom Chapel Rock aus, und ich trieb mich noch ein wenig am Marazion Beach herum, wo die Ebbe einige schöne Felsen freigelegt hatte. Den absolut krönenden Abschluss des Ausflugs bildeten ein Drink auf der Terrasse des Godolphin (wo wir sofort einen schönen Tisch fanden, weil ja alle anderen unterwegs zur Insel waren 😉 …) und ein Besuch in einem Geschäft im Dorf, das wunderschönen Silberschmuck anbot. So hatten wir St Michael’s Mount gesehen, ohne wirklich dort gewesen zu sein, und wir hatten sogar das Küstendorf Marazion erkundet – im Gegensatz wahrscheinlich zu den meisten anderen Besuchern. Und was uns „zu Hause“, zurück in St Ives wieder erwartete, war meiner Meinung nach ohnehin nicht weniger spektakulär als der nicht besuchte Hotspot in der keltischen See. Doch dazu wie gesagt später mehr…