In einem kürzlich publizierten Beitrag habe ich meinen Ausflug nach Monbiel und die dortige Winterwanderung beschrieben. In den letzten Januartagen habe ich nun nochmals eine Winterwanderung unternommen. Diesmal bestand die Schwierigkeit bei der Planung nicht beim Wetter wie damals, sondern eher bei der Schneemenge. Seit einiger Zeit kommen wir in den Genuss ausgedehnter winterlicher Hochdruckgebiete. Das ist zwar schön, bedeutet aber auch wenig Niederschlag und somit wenig Neuschnee. Milde Temperaturen sorgen zusätzlich dafür, dass die Schneegrenze schon wieder ziemlich in der Höhe liegt.
Aufgrund dieses Umstands war für mich schon zu Beginn der Planung klar, dass ich ein Ziel über der Baumgrenze aussuchen würde. Nicht dass dies die Auswahl einfacher gemacht hätte – hatte ich doch in den letzten Monaten schon zu viele Ausflugs-Ideen in dieser Richtung entwickelt 🙂 … Ich habe mich dann für eine kurze, aber schöne Runde an einem Ort entschieden, den ich noch so gut wie nicht kannte: in Arosa.
Es gibt in diesem beliebten Wintersportort neben zahlreichen Skipisten, die bis in die Lenzerheide hinüber verbunden sind, auch viele schöne Winterwanderwege. Allerdings führen die meisten durch den Wald oder teile des Dorfs, und das war eben genau nicht was ich für dieses Mal suchte. Daneben gibt es einen relativ anstrengenden Wanderweg vom Weisshorn bis hinunter ins Zentrum von Arosa sowie den Rundweg von Innerarosa zum Schwellisee und zurück. Ich entschied mich schlussendlich für letzteren – nicht aus Bequemlichkeit, sondern weil der Weisshornweg zu sehr durch die Ski-Infrastruktur führt und ich mir vom Rundweg ein besseres Naturerlebnis versprach. Und so war es dann auch.
Vom Bahnhof Arosa fährt der – übrigens kostenlose (!) – ArosaBus durch das Dorf nach Innerarosa und zur Talstation der Hörnlibahn. Von dort führt der Wanderweg hinauf zu den letzen Häusern Arosas, und anschliessend folgt man einen Moment lang der Hörnlibahn. Schon nach wenigen Minuten lässt man jedoch Dorf, Bahn und Skipisten hinter sich, während der Weg leicht ansteigt und man immer weniger Menschen antrifft (v.a. am frühen Vormittag unter der Woche).
Der Schwellisee, der in ca. 30 Minuten erreicht ist, ist natürlich im Winter gefroren, und zahlreiche Spuren im Schnee zeugen davon, dass der Ort wahrscheinlich vor allem am Wochenende schon ziemlich gut besucht ist. Aber das Panorama, das über fast 270° die unberührten Gipfel des hintersten Schanfiggs umfasst, ist wunderschön und beeindruckend! Ich habe während der Wanderung schon heimlich den Entschluss gefasst, hier im Herbst einmal vorbeizukommen 😉 …
Vom Schwellisee führt der Weg nochmals leicht ansteigend dem Hang entlang, bevor man dann nach weiteren ca. 20 Minuten das erste Bergrestaurant im Ifang erreicht. Für den Weg zurück nach Innerarosa benötigt man dann nochmals 35 Minuten. Es ist also eine kurze Runde, und der Teil des Weges, wo man die Natur etwas für sich geniessen kann, ist nicht sehr lang. Aber meiner Meinung nach lohnt es sich schon alleine wegen der imposanten Kulisse, den Weg unter die Füsse zu nehmen, und die Ruhe und Einsamkeit am Ufer des gefrorenen Schwellisees schenken ein genussvolles Wintererlebnis. Ich hoffe wie immer, die Fotos bringen das würdig zum Ausdruck 🙂 …