
Nach unserem Aufenthalt in Ligurien und dem Abstecher ins Milanofiori verbrachten wir zum Schluss unserer kurzen Italienreise im Februar noch knapp zwei Tage in Bergamo. Wir hatten beide diese Stadt vorher noch nicht gekannt und waren somit sehr gespannt. Dass sie schön sein musste, wusste ich von meinen Recherchen im Internet und von Bekannten. Dennoch überraschte uns Bergamo in verschiedener Hinsicht total. Was wir dort erlebten würde ich einmal mit dem Begriff „Italianità nach Bergamasker Art“ bezeichnen 🙂 …


Die Stadt empfing uns in doppelter Hinsicht sehr warm. Zum einen war das Wetter zum ersten Mal in dieser Woche wirklich gut – der Himmel sogar teilweise wolkenlos. Was für ein angenehmer Kontrast zu der kalten und teils windigen Atmosphäre noch kurz zuvor in Ligurien und erst recht in Mailand! Und der zweite Punkt: In Bergamo fühlten wir uns sofort wohl. Irgendwie strahlt diese Stadt ein tolles Lebensgefühl aus, italienische Leichtigkeit und Lebensfreude eben, aber verbunden mit einer Freundlichkeit und Sauberkeit, die man nicht überall in Italien antrifft. Modernes Stadtleben mit schönen Boutiquen und guten Restaurants, verpackt in einem gepflegten historischen Stadtensemble. Überall sind die vor allem jungen Leute auf der Strasse und trotzen der abendlichen Kälte bei Wein und Antipasti in den mehr oder weniger geheizten Zelten der Strassencafés. Überall herrscht pulsierendes Leben…

Idealer Ausgangspunkt für unsere Entdeckung der Stadt war ein kleines, aber feines B&B mitten im Zentrum der Altstadt. Vom fünften Stockwerk des historischen Stadthauses aus konnten wir von den Zimmern aus den direkten Blick über die lebendigen Gassen und Plätze der Città Bassa und hoch zur auf einem Hügel thronenden Città Alta geniessen.


So unterschiedlich das topografische Niveau der beiden Teile der Altstadt ist, so verschieden ist auch ihr Charakter. Während sich in der Città Bassa Restaurants, Bars, Boutiquen und Läden für den täglichen Bedarf aneinanderreihen und darum immer überall etwas los ist, geht es in der mit Standseilbahn oder Bus erreichbaren Città Alta etwas gemächlicher zu und her. Es gibt dort eine zentrale Gasse mit Läden und Restaurants, deren Geschichte zumeist weit zurück in die Vergangenheit reicht. Im Übrigen besteht dieser Stadtteil aus ruhigen Gassen und Plätzen, vielen Kirchen und Türmen – und der Universität, aus der die Studenten strömen, die in gewissen Momenten das Strassenbild der Città Alta dominieren. Im ausserhalb der Stadtmauer gelegenen Stadtteil San Vigilio, der durch eine zweite Standseilbahn erreichbar ist, fühlt man sich sogar schon vollends auf dem Lande…


Ist es nach diesen Worten noch nötig zu sagen, dass ich jedem einen Aufenthalt in Bergamo nur wärmstens empfehlen kann? 😉 … Die Stadt ist von Aarau aus in gut drei Stunden zu erreichen – es lohnt sich also bereits auch für ein verlängertes Wochenende hinzufahren.

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