London ist eine Hammerstadt! Das werden die meisten Leser dieses Blogs wahrscheinlich schon gewusst haben, bevor sie es hier lasen 🙂 Ich war das vergangene Osterwochenende zum ersten mal in meinem Leben in London – richtig in London, meine ich, nicht bloss auf der Interrail-Durchreise von einem Stadtbahnhof zum anderen.
London ist in erster Linie einmal gross. So gross, dass andere europäische Hauptstädte schon fast kompakt wirken dagegen. Dies hat auch zur Folge, dass man, um ein bezahlbares Hotel zu finden, das nicht nur mikroskopisch kleine Zimmer bietet, unter Umständen eine halbe Stunde U-Bahn-Fahrt in Kauf nehmen muss, um täglich ins Zentrum zu gelangen. Aber das macht nichts. Mein Hotel lag in North Acton, einem zu London West gehörenden Stadtteil.
London bietet dem interessierten Architektur-Fotografen einen faszinierenden Mix aus Tradition und Moderne, wie er zum Beispiel in obigem Bild zum Ausdruck kommt, das den Blick über den Tower of London zum Swiss Re Tower (auch The Gherkin – die Gurke – genannt 🙂 …) zeigt.
Überhaupt versuche ich, wenn ich in einer bekannteren Stadt unterwegs bin, nicht in erster Linie all die Sehenswürdigkeiten abzulichten, die alle kennen oder die alle anderen auch schon tausend Mal fotografiert haben. Natürlich kommt man nicht ganz umhin, auch diese Wahrzeichen aufzunehmen, sonst glaubt einem am Ende niemand, dass man wirklich in London war 🙂 Aber eigentlich bin ich meistens schon mehr auf der Suche nach den weniger bekannten Aspekten einer Stadt. Und auch hierzu gibt London reichlich Gelegenheit.
Selbstverständlich ist auch der Versuch immer wieder reizvoll, bekanntere Gebäude in einem neuen Licht oder einer neuen Perspektive zu zeigen. Dabei kommt mir in letzter Zeit auch öfters die HDR-Technik zu Hilfe – die in dieser Ausprägung wie unten bei der Westminster Abbey sicher nicht alle mögen. Aber ich finde sie in solchen Momenten wie dem hier gezeigten durchaus passend.
HDR lässt sich ja zudem durchaus in verschiedenen Ausprägungen anwenden – das Bild weiter oben von den Bürogebäuden 7 More London ist auch eines…
So war die Reise nach London auch aus fotografischer Sicht recht ergiebig. Nur eine Erfahrung musste ich auch auf dieser Reise einmal mehr machen: In den besten, speziellsten Momenten kann es vorkommen, dass man keine Kamera griffbereit hat. So z.B. auf der letzten Fahrt am frühen Morgen mit dem Dockland Light Train zum City Airport hinaus. Gerade als ich das Limehouse Basin passierte, taucht die aufgehende Sonne die Häuser am Wasser, die vor Anker liegenden Boote und die Hochhäuser der Canary Wharf am Horizont in ein unglaublich schönes, warmes Licht – eine Szene, die ich wohl nie vergessen werde… Ist es nun ärgerlich, dass ich keine Kamera bereit hatte? Eher nicht. Ich konnte den Moment geniessen. Und bekam dazu noch ein Argument geliefert, wieder einmal nach London zu reisen und mich auf die Suche nach weniger bekannten Motiven zu machen 😉 …
5 Kommentare