La ora gris – wie oft musste ich mir diesen Begriff in der Netflix-Serie „La Reina del Sur“ anhören 🙂 … Allerdings wurde der Begriff dort natürlich überhaupt nicht in einem fotografischen Sinn benutzt. Trotzdem dachte ich mir – beinahe reflexartig – jedesmal, dass es eine graue Stunde für den Fotografen gar nicht gibt, sondern nur eine blaue (und natürlich eine goldene). Natürlich sprechen wir im Deutschen vom Morgengrauen, und dann wird die sprachliche Parallele zu diesem spanischen Ausdruck klar.

Der kleine Bootshafen am Schanzengraben
Der kleine Bootshafen am Schanzengraben

Wenn ich aber genauer darüber nachdenke, gibt es durchaus auch im fotografischen Sinne eine graue Stunde. Wie oft hoffen wir Fotografen darauf, schöne Bilder im zauberhaften Licht der halben Stunde vor oder nach Sonnenuntergang zu schiessen und werden dann enttäuscht, weil es dichte Wolken oder Hochnebel gibt? In diesen Fällen wird die blaue tatsächlich zur grauen Stunde 😉 …

Der Blick von der Brücke am Bleicherweg
Der Blick von der Brücke am Bleicherweg

Nun, genau so erging es mir an einem Morgen Ende Dezember, als ich endlich einmal einen der für mich interessantesten Ecken in Zürich ausserhalb der Altstadt zur blauen Stunde fotografieren wollte, und zwar bei der Brücke über den Schanzengraben am Bleicherweg. Klar, die Wahrscheinlichkeit für Hochnebel ist in Zürich zu dieser Jahreszeit enorm hoch. Andererseits ist die Zeit ideal, weil die Dämmerung immer noch relativ spät stattfindet und darum die Fenster in den Häusern teilweise beleuchtet sind. So liess ich mich nicht abschrecken und ging trotzdem einige Fotos schiessen. Und wer weiss, da das Motiv ja praktisch vor der Haustüre liegt, schaffe ich es vielleicht irgendwann einmal noch zur wirklich blauen Stunde…

Und der Blick zurück - sogar mit Tram
Und der Blick zurück – sogar mit Tram 🙂

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