Während unseres Kurzurlaubs im Tessin Mitte März unternahmen wir einen Ausflug zu einem Ziel, das mich schon seit Längerem interessiert hatte: in die norditalienische Stadt Domodossola. Dieser Name ist, wenn man oft im Oberwallis und im Sopraceneri unterwegs ist, omnipräsent. Für viele Bahnverbindungen nach Norditalien ist die Stadt südlich des Simplon der erste Halt nach der Schweizer Grenze. Und auch für die kleine Bahn von Locarno aus durch das Centovalli ist Domodossola Endstation. Kein Wunder also, wollte ich mir diesen Flecken schon lange einmal anschauen, und die Gelegenheit diesen Frühling war günstig.
Um es gleich vorauszuschicken: Das Wetter für diesen Ausflug war optimal, kein Wölkchen trübte den Himmel ein. Am Wetter lag es also mit Bestimmtheit nicht, dass Domodossola uns kein „Ah und Oh“ entlocken konnte. Sicher, das Stadtzentrum mit der bekannten Piazza del Mercato ist hübsch und weist einige historisch bemerkenswerte Bauten auf – auch wenn bei vielen Gebäuden offensichtlich nicht mehr gross in den Unterhalt investiert worden ist. Die Altstadt kam uns eher ein wenig vor wie ein grosses Dorf, dessen provinizeller Charakter noch durch die Tatsache verstärkt wurde, dass an einem Montag sämtliche Geschäfte geschlossen sind. Entsprechend unbelebt sind die Gassen im Zentrum. Sicher ist das an Markttagen ein wenig anders, aber dieses Erlebnis blieb uns leider verwehrt.
Domodossola weckte also definitiv keine Begeisterung in uns, aber es ist sicher gut, dass wir die Gelegenheit genutzt haben, um uns ein Bild zu machen – so wie vor Kurzem in Genf. Der Tag war trotzdem kein verlorener Tag, da wie so oft auch der Weg (durch das Centovalli und das Ossola-Tal) ein Stück weit das Ziel war. Ausserdem stimmte uns eine wirklich leckere Pizza in einer sympathischen Pizzeria in einer Nebengasse in Domodossolas Zentrum durchaus versöhnlich 😉 …