Ende Februar durfte ich mein Patenkind mit Familie für ein paar Tage in die Winterferien ins Val Müstair begleiten – konkret in das ultrakleine Dorf Lü am Nordhang des Tals. Fünf Jahre zuvor war ich schon mit ihnen dort gewesen, damals aber für eine ganz Woche. Dieses Mal war die Chance, während des kurzen Aufenthalts einen schönen Tag zu erwischen, ungleich kleiner – zumal nicht unbedingt das klarste Wetter angesagt war. Und in den Bergen lässt das meistens das Schlimmste befürchten 🙂 …

Trotzdem wurde der Kurztripp aus fotografischer Sicht zu einem Glückstreffer. Am Abend der Ankunft durfte ich eine wunderschöne Fahrt über den Ofenpass bei angenehmem Abendlicht geniessen, freilich ohne zu fotografieren. Was mich aber dann in Lü angekommen erwartete, war unvergleichlich! Es war einer dieser geschenkten Momente, die man selten planen kann. Die Gipfelgruppe um den italienischen Ortler glühte während zwanzig Minuten im schönsten Abendlicht, und ich hatte das unverschämte Glück, diese Momente vom Schlafzimmer aus ohne zu frieren geniessen und fotografieren zu können 🙂 … Die Fotos dieser Serie zeige ich in der Galerie am Schluss des Beitrags.

Am anderen Tag dann gab es bei mir aber zunächst ein langes Gesicht. Graue Wolken hingen über den Bergen des extrem schönen Tals, und die Familie, die am Vormittag erste Versuche im Langlaufen unternahm, meldete mir sogar leichten Nieselregen. Trotzdem entschieden wir uns dazu, am Nachmittag den Wander- und Schlittelweg zur Alp Champatsch unter die Füsse zu nehmen. Schliesslich winkten am Ziel ein warmer Punsch und Bündner Nusstorte als Belohnung. Während des gemütlichen Aufstiegs rissen die dichten Wolken unerwarteterweise plötzlich auf, und die Sonne begann mit ihnen das beliebte Spiel von wechselndem Licht und Schatten zu spielen.


So hatte ich gleich doppelt Glück an diesem verlängerten Wochenende. Ohne wirklich damit gerechnet zu haben, konnte ich aus dem Val Müstair neben der Erinnerung an schöne gemeinsame Momente mit Freunden eine ganze Reihe schöner Fotos mitnehmen…