Zur Stadt Basel habe ich eine sehr spezielle Beziehung. Einerseits habe ich die ersten sieben Jahre meines Lebens in einer direkt angrenzenden baselbieter Gemeinde – nämlich Allschwil – verbracht; andererseits habe ich mich im Anschluss an diesen Kindheitsabschnitt für Jahrzehnte überhaupt nicht mehr für die damals so allgegenwärtige Stadt interessiert. Und dann, irgendwann vor einigen Jahren, begann ich nach einem Besuch wieder etwas mit Basel warm zu werden. Zum ersten Mal realisierte ich, was für eine schöne Altstadt Basel eigentlich hat, was für ein gutes Lebensgefühl und eine internationale Atmosphäre die Stadt vermittelt und wie sehr sich das Leben dort an den Ufern des Rheins, in den pittoresken Gassen und auf den belebten Plätzen geniessen lässt.


Kein Wunder also, dass ich fortan vermehrt Ausflüge in die Stadt am Dreiländereck unternahm, oft auch zum Fotografieren, viel mehr aber um zu entdecken und geniessen – und dass ich Basel inzwischen als eine der schönsten Schweizer Städte empfinde. Und obwohl diese wiederbelebte Beziehung nun schon einige Jahre dauert, entdecke ich immer noch Neues und Überraschendes. So geschehen auch wieder vor zwei Wochen, als meine Frau und ich unseren freien Mittwoch für einen Ausflug in den Norden nutzten. Grund dafür war übrigens, auch wenn ich das nicht gerne sage, dass nördlich des Jura oftmals besseres Wetter herrscht als bei uns im vernebelten Aarau 🙂 …
Dieser Ausflug war – neben einem wie immer guten Essen in der Brasserie Baslerstab 😉 – geprägt von einer Überraschenden Entdeckung. Auf der Suche nach einem guten Spot für Fotos von den Roche Towers hatte ich mir schon vor längerer Zeit einmal vorgenommen, ein Stück von der Wettsteinbrücke flussaufwärts dem Rhein entlang zu gehen. Nachdem wir zuerst ein wenig durch die uns bestens bekannten Teile der Altstadt spaziert waren, taten wir dies an besagtem Mittwoch, und so fand unsere erste Begegnung mit dem St. Alban-Quartier statt.

Auch wenn eher am Rand des Stadtzentrums (und früher offenbar ausserhalb der Stadtmauer) gelegen, besteht das Quartier doch aus hübschen Altstadt-Häusern – was zumindest ich an diesem Ort nicht mehr erwartet hätte. Die Hauptachse ist die von historischen, gotischen Handwerkshäusern gesäumte St. Alban-Vorstadt. Es gibt aber auch stattliche barocke Herrenhäuser, teilweise mit grossen Gärten, zu bewundern. Alles in allem ist es ein ruhiges Wohnquartier, wo man sich einen Moment lang dem quirligen Treiben der Grossstadt entkommen fühlt.

Über die Gasse namens Mühleberg gelangten wir schlussendlich hinunter an den Rhein, und tatsächlich eröffnete sich uns dort ein wunderbarer Blick hinüber zu den Roche-Towers. Da ich natürlich keine grosse Kamera dabei hatte (schliesslich wollten wir einen Genuss-Ausflug unternehmen), haben die an diesem Tag entstandenen Fotos eher den Status von digitalen Notizen. Aber ich habe definitiv ein Foto-Revier entdeckt, in das ich zurückkehren werde 🙂 …
