Vor vielen Jahren hatte ich eine Idee für ein Langzeit-Fotoprojekt. Ich schrieb damals im hier neu aufgelegten Einführungsbeitrag schon, dass man bei der Realisierung eines vollmundig angekündigten Projekts oft Gefahr läuft, irgendwann unterwegs zu scheitern 🙂 So ist es diesem Projekt dann tatsächlich auch ergangen. Zu einigen wenigen Beiträgen habe ich es geschafft, aber viele Ideen wurden mangels Zeit und Energie nie realisiert. Kern des Projekts ist der Fluss Reuss, dessen Lauf und Landschaften ich in den Monaten und Jahren nach der Ankündigung des Projekts vom Ursprung bis zur Mündung fotografisch porträtieren wollte. Diese Idee war sicher nicht neu. Aber es ist etwas, was mich schon seit jeher fasziniert, wenn ich jeweils in den Bergen entlang der Mündungsgebiete der grossen Flüsse Rhein, Rhone, Aare, Tessin und Reuss unterwegs bin: der Gedanke an den weiten und vielfältigen Weg, den diese Flüsse zurücklegen.
Warum nun ausgerechnet die Reuss? Nun, ich stellte im Moment als mir die Idee kam fest, dass dieser Fluss mich eigentlich schon ein Leben lang begleitet und ich auch früher schon immer wieder an seinen Ufern unterwegs gewesen war. Ein anderer Punkt war der: Ich kannte keinen anderen Fluss, der in seinem Quellgebiet derart viele Nebenflüsse hat, die seinen Namen tragen. Und das sind im Fall der Reuss einige – hier eine kleine Aufzählung:
Furkareuss, Wittenwasserreuss, Muttenreuss, Gotthardreuss, Voralpreuss, Oberalpreuss, Unteralpreuss, Göschener Reuss, Dammareuss, Chelenreuss, Meienreuss
Alle diese Seitenarme sowie auch den restlichen Lauf der Reuss bis zur Mündung in die Aare bei Brugg wollte ich im Lauf der Zeit fotografisch begleiten. Um den Zusammenhang für andere Interessierte sichtbar zu machen, hatte ich eine eigene Kategorie „Projekt Reuss“ eröffnet, unter der man die dazugehörigen Artikel auch heute noch abrufen kann.
Der vorliegende Beitrag stellte wie gesagt den Startpunkt des Projekts dar. An einem schönen Mittwoch im August 2014 war ich im obersten Urserental unterwegs, wo die Furkareuss am Fuss der Muttenhörner ihren Ursprung hat. Ich besuchte diesen Ort ursprünglich aus einem anderen Interesse, nämlich weil ich einmal gesehen hatte, dass sich dort an der Reussquelle drei schöne Bergseen finden. Sie sind relativ einfach von der Furka-Passhöhe auf einem gut ausgebauten Wanderweg erreichbar, lediglich 220 Höhenmeter sind dabei zu überwinden. Die Landschaft, die einen dort erwartet, ist diese kleine Strapaze mehr als Wert 🙂 … Seht euch dazu einfach die Bilder an.
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