Schon bald wird es richtig Herbst, und ich denke mit diesem Beitrag nochmals an die heissesten Tage des vergangenen Sommers zurück. Bereits im Juni gab es eine aussergewöhnliche Hitzewelle. Und da meine Frau und ich beide heisse Temperaturen nicht wirklich mögen, haben wir für solche Perioden (oder Reisen in warme Gebiete) eine bewährte Strategie entwickelt: am Morgen so früh wie möglich hinauszugehen, um dann während der heissesten Stunden wieder zurück an der Kühle zu sein 🙂 …
Eines Morgens Ende Juni suchten wir eine Möglichkeit, einen ausgedehnten Spaziergang in einer schönen Umgebung zu machen. Da ich gerade wenige Tage zuvor wieder einmal in Neuchâtel gearbeitet hatte und auf dem Weg dorthin vom Zug aus gesehen hatte, wie schön sich das Ufer des Bielersees im Morgenlicht präsentiert, schlug ich diesen Spaziergang von Tüscherz nach Ligerz vor.
Gesagt – getan. Bereits um halb acht Uhr entstiegen wir in Tüscherz dem Regio und nahmen den Uferweg unter die Füsse. Es gibt entlang des Westufers des Bielersees viele schöne Flecken und Orte – kleine Häfen, Bachmündungen, Weingüter, Badeplätze… Und nicht zuletzt lohnen auch die pittoresken Winzerdörfer wie zum Beispiel Twann oder Ligerz einen Besuch. Wir nahmen uns Zeit für den Spaziergang, und als wir kurz nach neun Uhr in Ligerz eintrafen, wurde es uns schon zu heiss, um noch weiterzugehen. Obwohl ich ursprünglich die Idee hatte, durch die Weinberge wieder zurück nach Twann zu spazieren, entschieden wir uns, den nächsten Zug zurück nach Biel zu nehmen.
Ich hatte zuvor noch nie wirklich viel Zeit in Biel verbracht. Biel war bis zu diesem Junitag als die zweithässlichste Stadt der Schweiz (nach Olten 😉 …) in meinem Kopf verankert. Dieses Urteil musste ich aber aufgrund unseres Besuches ziemlich revidieren. Wir wollten uns im Herzen der Altstadt ein schönes Restaurant für das Mittagessen suchen und nutzen die verbleibende Zeit für einen Spaziergang durch die Altstadt. Und ich muss sagen, was ich dort zu Gesicht bekam, lässt sich durchaus sehen. Die Bieler Altstadt hat wirklich Charme, und sie verfügt über einige wunderschöne Plätze, die ich in dieser Art bisher in keiner anderen Kleinstadt gesehen hatte. Aber das war noch nicht alles. Auf der Rückfahrt mit dem Bus zum Bahnhof, nach einem köstlichen Mittagessen im Ring 16, fiel uns auf, dass sich rund um den Zentralplatz einige durchaus attraktive, von Strassencafés gesäumte Einkaufsstrassen finden.
Wie gesagt, bis zu diesem Zeitpunkt war es uns natürlich schon längst zu heiss. Aber von diesem Moment an wussten wir, dass wir bald wieder einmal in die rehabilitierte Stadt zurückkommen würden…