Im Beitrag über unsere Frühlingsreise nach Stockholm habe ich mich darüber beklagt 🙂 dass zumindest in den ersten Tagen unseres Aufenthalts die meisten Attraktionen noch geschlossen waren. Das ist natürlich nur teilweise richtig – viele Museen beispielsweise haben das ganze Jahr geöffnet – und auch mehr Ausdruck des Unwillens darüber, das wir nicht in den Schärengarten fahren konnten. Nun, einen schönen Ausflug über die Stadtgrenze hinaus konnten wir aber doch unternehmen, nämlich zum Schloss Drottningholm.


Das malerisch am Ufer des Mälaren auf der Insel Lövö in der Gemeinde Ekerö gelegene Schloss aus dem 17. Jahrhundert, benannt nach einer Insel im See, der „Insel der Königin“, ist teilweise Wohnsitz der schwedischen Königsfamilie und teilweise öffentlich zugängliches Museum. Sogar der Schlossgarten ist in zwei Teile geteilt, einen privaten und einen öffentlichen. Der öffentliche ist aber genug gross, dass es sich lohnt, die Anlage zu besuchen. Das Schloss ist auch vom Stadtzentrum recht einfach mit Metro und Bus zu erreichen. Im Sommer gibt es sogar Boote aus Stockholm, die beim Schloss anlegen.


Das Schlossmuseum ist schön, aber unspektakulär und sicher vergleichbar mit vielen anderen Schlössern. Man erfährt im Museum vor allem vieles über die Lebensweise der adligen Familien in den frühen Jahren des Schlosses. Die von den Schweden gerne verwendete Bezeichnung „das schwedische Versailles“ ist also sicher ein bisschen zu hoch gegriffen. Was mich hingegen beeindruckt hat, ist die innere Architektur des Schlosses. Ich glaube, ich habe noch selten ein so schön gestaltetes Treppenhaus in einem Schloss vorgefunden. Die Marmorsäulen, Statuen und Leuchten bilden ein attraktives Ensemble.

Der Schlosspark ist natürlich um diese Jahreszeit vor allem eines: grau und kalt 🙂 … Er ist aber sehr weitläufig, beherbergt einige Teiche, Brunnen, Pavillons und viele weitere Elemente eines typischen Barockgartens. Eine Besonderheit bildet das Chinaschloss am Ende des Parks mit den dazugehörigen Pavillons, das zwar im Rokokostil erbaut worden ist, aber viele chinesische und orientalische Bauelemente enthält.
Leider ist das Seeufer auf dem Schlossgelände nicht zugänglich, dieses liegt im privaten Teil des Areals. Da ich aber trotzdem ein wenig die typisch skandinavische Natur am Ufer des Mälaren erkunden wollte, unternahm ich einen kleinen Spaziergang auf der gegenüberliegenden Insel Kärsö, vom Schloss nur durch eine kurze Brücke getrennt. Tatsächlich konnte ich hier auf eine Schäre steigen, die einen schönen Ausblick über diesen Teil des Sees bietet. So wurde ich wenigstens ein bisschen für den ausgefallenen Schärengarten-Ausflug entschädigt 😉 …

