
Es gibt einige Spots in den Alpen, die inzwischen so bekannt sind, dass sich vermutlich jeder Fotograf einmal eine Pilgerfahrt dorthin vornimmt. Es sind Landschaften oder Berge mit teilweise ikonischem Charakter. Das Matterhorn ist sicher einer dieser Orte, und es ist meiner Meinung nach eine ziemliche Herausforderung, diesen Gipfel noch in einer neuen, noch nie dagewesenen Art zu fotografieren.
Ebenfalls eine gewisse Berühmtheit hat zum Beispiel der Dammastock im Göschener Tal erreicht. Auch ich bin natürlich der Versuchung erlegen, diesen markanten Gipfel mit seinem Gletscher in bekannter Manier abzulichten, mittlerweile sogar schon mehrmals. Es ist aber auch ein Beispiel grandioser Schönheit, wenn er sich in der oft völlig glatten Oberfläche des kleinen Moorsees am Wanderweg spiegelt. Ein Beispiel für eines dieser Fotos findet sich im Beitrag über die Runde um den Göscheneralpsee. Ein anderes Beispiel, das ich sehr mag, seht ihr oben im ersten Abschnitt.
Allerdings habe ich gerade an diesem Ort die Erfahrung gemacht, dass man sich als Fotograf nicht nur vom Offensichtlichen blenden lassen sollte, sondern sich der Blick zurück unter Umständen auch lohnt 😉 … Eine einfache, aber oft vergessene Weisheit. Im Rücken des Fotografen, direkt neben dem namenlosen Bergsee, gibt es noch mehr Wasser. Über diese kleinen Pfützen hinweg weitet sich der Blick über das Urner Haupttal, hinüber zum unspektakulären, aber sich doch in eleganter Schönheit präsentierenden Rienzenstock. Diese Foto ist für mich eines der schönsten aus dieser Gegend – wegen seiner Schlichtheit, wegen der zutiefst melancholischen Herbstfärbung, weil es den Charakter diese Moors so gut porträtiert – und es gefällt mir nach all den Jahren fast besser als all die glamourösen Abbildungen des Dammastocks…

P.S.: Wie ihr sicher bemerkt habt, sind diese Fotos schon sehr alt. Sie stammen noch aus meiner Minolta Dimâge 7i. Ich habe aber diesen Blick zurück schon früher einmal vorgenommen. Dabei ist dieses Lieblingsdia entstanden 🙂 …