Obwohl es im zentralen Mittelland fast kein Gewässer mehr gibt, dass ich nicht schon mindestens einmal mit fotografischen Absichten besucht habe 🙂 war der Baldeggersee – trotz seiner Grösse und Nähe – für mich lange Zeit eine grosse Unbekannte. Eine Bahnfahrt von Luzern nach Lenzburg, die am Hallwiler– und am Baldeggersee vorbeiführte, gab mir dann aber irgendwann den Anstoss, diesen See doch endlich einmal aufzusuchen. Und wie es in letzter Zeit so oft der Fall ist, näherte ich mich ihm bei diesem ersten Mal nicht primär mit fotografischen Ambitionen, sondern einfach, um zu geniessen.
Meine Frau und ich nutzten damals einen schönen Abend im Mai, um uns die Füsse ein bisschen zu vertreten und irgendwo in der Natur ein abendliches Picknick einzunehmen. So fuhren wir mit der Seetalbahn nach Gelfingen und spazierten dort dem östlichen Seeufer entlang bis Baldegg.
Der Baldeggersee nimmt eine Sonderstellung unter den Seen der Region ein. Kaum ein See ist so streng geschützt wie der Baldeggersee – dafür sorgt Pro Natura, seit 1940 Eigentümerin des Sees. Die Nutzung des Wassers zum Baden und Fischen ist stark eingeschränkt, Bootsverkehr gibt es überhaupt keinen. Der Zugang zum Ufer ist nur an wenigen Stellen möglich. So kann der Status des Sees als wichtiges Brut- und Überwinterungsgebiet für Vögel gewährleistet werden.
Somit kann man sich natürlich auch als Fotograf nicht ganz so frei bewegen, wie man sich dies von anderen Seeufern gewohnt ist, und es ist meiner Meinung nach erstes Gebot für Naturfotografen, diese Restriktionen zu respektieren. Trotzdem gibt es einige Stellen, an denen sich entweder ein schöner Blick über den See zu den Innerschweizer Alpen oder in die äusserst reichhaltige Ufervegetation eröffnet. Wie gesagt, das Fotografieren stand diesmal nicht im Vordergrund. Da ich aber wie immer meine kleine Kamera dabei hatte, konnte ich an diesem schönen Frühlingsabend doch den einen oder anderen Spot festhalten…