Letzte Woche herrschte bei uns die erste sommerliche Hochdruckphase, und während einigen Tagen war das Wetter sogar in den Bergen meist strahlend schön. Darum entschied ich mich dazu, einen Ferientag einzuziehen und ein erstes Mal zum Fotografieren in die Berge zu fahren. Da ich immer eine Shortlist mit Themen und Locations führe, war schnell ein Ziel gefunden: Der Urner Boden. Allerdings verstrichen zwischen Entschluss und Umsetzung einige Tage, und das Wetter drohte bald einmal zu kippen. Aus diesem Grund zog ich relativ früh los, um sicher vor dem Aufkommen stärkerer Quellbewölkung oder gar Gewittern fotografieren zu können.


Bisher hatte ich in diesem Hochtal am Klausenpass nur quasi im Vorbeigehen fotografiert. Diesmal wollte ich mich dem schönen Moorgebiet mit seinen eindrücklichen Felswänden etwas ausführlicher widmen. Allerdings hat die Gegend meiner Meinung nach eine unangenehme Eigenschaft: Es ist dort so eng, dass ich mit meinem 9mm-Objektiv sehr schnell an die Grenzen komme 🙂 … Und das 7mm-Objektiv kommt mangels Filtergewinde für den Polfilter für mich bei Landschaften nicht in Frage. Nun, ich habe versucht, das beste daraus zu machen – unter anderem, indem ich für meine Verhältnisse überdurchschnittlich viele Hochformat-Fotos gemacht habe.

Wie aufgrund des Wetterberichts erwartet, kippte die Situation an diesem Morgen tatsächlich relativ rasch, und ich war froh, dass ich früh vor Ort gewesen war und die Fotos machen konnte, die ich mir vorgestellt hatte. Das hiess aber nicht, dass ich im Anschluss die Segel streichen und einfach wieder nach Hause fahren wollte – dafür hätten sich die eineinhalb Stunden Anreise wohl nicht gelohnt. Aber ich stattete auf dem Weg hinunter vom Urner Boden eine alten Bekannten einen Besuch ab: dem Berglistüber, einem interessanten Wasserfall, den ich bisher erst im Winter abgelichtet hatte.


Dieser kleine Zwischenhalt war sogar eingeplant gewesen. Völlig spontan hingegen war der Halt danach. Auf dem Hinweg war mir aufgefallen, dass sich bei Betschwanden ziemliche Wassermassen eindrücklich zu Tal stürzten – ein Wasserfall, dessen Existenz mir nicht bewusst gewesen war, obwohl ich schon so oft im Glarnerland unterwegs gewesen war. Dieser Fall des Übelbachs ist vom Dorfkern Betschwanden her recht einfach zu erreichen, und fotografisch hat sich das – wie ich finde – auch gelohnt.

Der restliche Heimweg wurde dann etwas länger als geplant, da sich die Wettersituation im nördlichen Glarnerland wieder leicht besserte. So beschloss ich, noch via Klöntalersee und Pragelpass nach Hause zu fahren, und ein super leckerer Elsässer Flammkuchen im Restaurant Baumgarten in Immensee, direkt am Ufer des Zugersees, rundete den gelungenen Ausflug auf ideale Weise ab 😉 …
