Da ich mich nach dem Mittagessen am Ende meiner Fototour am Lac Brenet dazu entschieden hatte, nicht auch noch dem Lac de Joux entlang zu wandern, verliess ich das Vallée de Joux an diesem Tag relativ früh wieder. Die gewonnene Zeit wollte ich für einen Besuch in der am Heimweg gelegenen Kleinstadt Yverdon-les-Bains verwenden. Dies tat ich dann auch, obwohl ich hier in den tiefen Lagen des Waadtlands mehrheitlich wieder im Nebel war. Ich hatte den Hauptort des Bezirks Jura-Nord vaudois zuvor noch nie besucht und wusste daher nicht, was mich erwartete – abgesehen vom hübschen Blick über den Kanal der Thielle, den man bei der Einfahrt mit dem Zug geniesst.
Genau dieser Blick blieb mir aber leider verwehrt, da irgend eine Grossbaustelle beim SBB-Areal die Szene zierte 🙂 … Somit konzentrierte ich mich voll und ganz auf die Altstadt, die nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt ist. Sie besteht mehr oder weniger aus drei parallel verlaufenden Gassen, die sich am östlichen Ende des historischen Zentrums zu einem grossen Platz vor dem Schloss vereinen. Hier, auf der Place Pestalozzi, erinnert ein Denkmal daran, dass der berühmte Schweizer Pädagoge im Jahr 1804 sein Erziehungsinstitut nach Yverdon verlegte.
Gut eine Stunde konnte ich mit meinem „digitalen Notizbuch“ (die grosse Kamera liess ich in dieser Zeit stecken) in den Gassen von Yverdon verbringen, bevor ich den Rest der Heimreise antrat. Dabei hinterliess das Städtchen einen etwas gespaltenen Eindruck in mir. In der Altstadt gibt es einige wirklich hübsche Gassen und Häuserzeilen, und gerade der Platz um das Schloss ist recht belebt. Andererseits leidet Yverdon meiner Meinung nach an einer Erscheinung, die vielen Westschweizer Städten zu eigen ist: Sie wirken an zahlreichen stellen ungepflegt bis teilweise heruntergekommen. Das ist ein bisschen schade, denn so wird es wahrscheinlich keinen weiteren fotografisch motivierten Besuch mehr geben, und es wird bei diesen Smartphone-Notizen bleiben 😉 …