Im Nordosten der Insel Mallorca läuft die Serra de Tramuntana aus, und in einer wilden landschaftlichen Szenerie fallen diese felsigen Ausläufer des Gebirges ins Meer ab. Entsprechend gibt es in dieser Ecke der Insel einige der spektakulärsten – und daher leider auch meistbesuchten – Spots. Dazu gehören neben der populären Badebucht Cala Formentor auch die Aussichtspunkte Mirador Es Colomer und Talaia d’Albercutx an der Strasse hinaus zur Halbinsel sowie der Leuchtturm auf dem Cap Formentor an deren äusserstem Ende. Es ist selbsterklärend, dass Parkplätze und Ruhe dort tagsüber absolute Mangelware sind, und auch die hypernervöse Verkehrsregelung mittels Trillerpfeife beim Kap ist nicht mit jedermanns Vorstellung von gemächlichen Ferien vereinbar 🙂 … Daher lautet mein Urteil für diese Orte: so früh wie möglich am Vormittag auftauchen, anschauen, fotografieren und wieder verschwinden! Gesehen haben muss man sie schon. Und vielleicht hat man ja das Glück, bei Sonnenuntergang am Mirador Es Colomer etwas weniger Leute anzutreffen, da dann die meisten beim Abendessen sind. Ich wage es aber zu bezweifeln…
Aber es gibt auch noch wesentlich ruhigere und sympathischere Ecken im Nordosten Mallorcas zu entdecken. So zum Beispiel das Städtchen Pollença mit einigen gemütlichen Strassencafés im Zentrum und seiner langen Treppe hinauf zum Kalvarienberg, wo einen ein schöner Ausblick in Richtung der Ostküste erwartet.
Für Natur- und Vogelfreunde empfehlenswert ist zudem ein Besuch des Naturparks s’Albufera bei Alcúdia. In diesem Feuchtgebiet, das sich über einige kürzere oder längere Wanderwege erforschen lässt, können – teils in eigens dafür eingerichteten Schutzhütten – zahlreiche Wasservögel beobachtet werden. Ein Feldstecher und für Fotografen eine langbrennweitige Linse sind dabei natürlich ein Muss. Leider trafen wir es bei unserem Besuch mit dem Wetter nicht so gut, aber an schönen Tagen rahmt die Kulisse der nahen Serra de Tramuntana die Flüsse und Teiche ein…
Es gibt noch einen Ort, den ich unbedingt erwähnenswert finde. Er liegt zwar schon wieder etwas in Richtung des Inselzentrums – aber ich habe in den anderen Artikeln nicht den richtigen Platz für ihn gefunden 🙂 Und zwar handelt es sich um die Kleinstadt Sineu. Die meist verschlafenen Gassen und Plätze, die sich um die markante Kirche gruppieren, werden jeweils mittwochs mit pulsierendem Leben erfüllt – dann nämlich, wenn der Markt stattfindet. Zwar gibt es praktisch in jedem Ort auf Mallorca einmal in der Woche einen grösseren oder kleineren Markt, derjenige in Sineu gehört aber zu den grössten und abwechslungsreichsten. Wir haben ihn während unserer Reise sogar gleich zweimal besucht – und sind beides Mal nicht mit leeren Händen gegangen 🙂 …
Dies war ein kleiner und natürlich sehr begrenzter Überblick über den Nordosten Mallorcas. Wie bei allen anderen Artikeln gilt, dass er bei weitem nicht vollständig ist. Das ist das schöne an dieser Insel: Es gibt so unendlich vieles zu entdecken und kennenzulernen, dass wir auch nach zwei Wochen noch längstens nicht alles gesehen haben und somit noch genügend interessante Ziele für die nächste(n) Reise(n) vorhanden sind 😉 …
Da inzwischen nun (über einige Wochen verteilt) schon ein paar Artikel über Mallorca erschienen sind, verlinke ich hier eine Übersicht über alle bisher veröffentlichten…