Kurz vor dem Balmberg: Blick zum Weissenstein mit Balmfluehchöpfli
Kurz vor dem Balmberg: Blick zum Weissenstein mit Balmfluehchöpfli

Lange mussten wir diesen Winter auf Schnee warten. Nicht nur in tiefen Lagen, auch in der Höhe wollte er nicht so recht fallen. In der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember war es dann soweit, es begann kräftig zu schneien, und in gewissen Gegenden fiel über die folgenden Tage munter weiter Schnee. Aber inzwischen, da milde Luft und warmer Regen die weisse Pracht vielerorts bereits wieder zum Verschwinden gebracht haben, bleiben nur noch Erinnerungen an diesen „Winter“, der gerade mal eine Woche gedauert hat.

Bis zum Stierenberg lässt sich der Anstieg noch ohne Schneeschuhe bewältigen
Bis zum Stierenberg lässt sich der Anstieg noch ohne Schneeschuhe bewältigen

Rauhreif- und schneebedeckte Wipfel
Rauhreif- und schneebedeckte Wipfel

Glücklicherweise gab es während dieser Woche auch manchmal strahlenden Sonnenschein, und so konnte ich wenigstens den letzten Tag des alten und den ersten den neuen Jahres intensiv im Schnee verbringen – an zwei höchst unterschiedlichen Orten. Am 31. Dezember 2014 genoss ich die erste Tour mit meinen neuen Schneeschuhen, und welches Gebiet hätte sich hierfür besser geeignet als die nahe gelegenen Jurahöhen? Wenn dort schon mal richtig Schnee liegt 🙂 … Und zwar suchte ich mir für diese kleine Tour den Balmberg unterhalb der Röti aus, von der aus ich noch vor kurzem den Sonnenaufgang erleben durfte (beschrieben und bebildert in einem kürzlich publizierten Artikel).

Nach der Bergwirtschaft Stierenberg geht es durch unberührten Schnee zum Chamben
Nach der Bergwirtschaft Stierenberg geht es durch unberührten Schnee zum Chamben

Es war ein herrliches Gefühl, über die Weite des Balmbergs durch den grösstenteils unberührten Schnee zu marschieren, dabei über das weit unter mir liegende Mittelland zu blicken und auf der anderen Seite die schier grenzenlos scheinende, verschneite Hügelwelt der Juraketten zu erahnen. Auf den fein verästelten Buchen lag im Gegensatz zu den stämmigen Föhren schon kein Schnee mehr, dafür verzierte frostiger Raureif die feinen Äste. An exponierten Stellen hatte der Wind die Schneedecke ebenfalls schon relativ stark reduziert, aber im Inneren der Hügel war einige Anstrengung erforderlich, um durch den Schnee vorwärts zu kommen.

Fels und Eis auf der Diavolezza
Fels und Eis auf der Diavolezza

Nach einer schönen Silvesterfeier bei Freunden stand dann am 1. Januar 2015 die Fortsetzung der Schnee-Erfahrung an – diesmal aber nicht auf Schneeschuhen, sondern auf eisernen Schienen und Wanderschuhen. Da ich mich lange nach dem Schnee gesehnt hatte, durfte es nun auch einmal ein etwas verrückterer Ausflug sein – etwas, was ich sonst niemals in einen einzigen Tag hineinquetschen würde. Mit Eisenbahn und Luftseilbahn war ich rund fünf Stunden unterwegs bis hinauf zur Diavolezza im Engadin. Dieser hoch über Pontresina gelegene Bergsattel bietet sowohl im Herbst als auch im Winter grandiose Ausblicke über die Berge und Gletscher rund um die Berninagruppe. Ein Winterwanderweg führt von der Bergstation Diavolezza in vierzig Minuten zu einem Aussichtspunkt am Sass Queder.

Der Blick zum Zusammenfluss von Morteratsch- und Persgletscher und zur Berninagruppe
Der Blick zum Zusammenfluss von Morteratsch- und Persgletscher und zur Berninagruppe

So war also mein Jahreswechsel – ganz entgegen dem bisherigen und aktuellen Verlauf des Winters – vom Element Schnee geprägt. Sonne tanken, Weite, Bewegung und Freiheit geniessen, daneben das eine odere andere Foto machen, das war ganz nach meinem Geschmack! 😉 … In diesem Sinne wünsche ich allen LeserInnen meines Blogs nachträglich einen guten Start ins neue Jahr und alles Gute fürs 2015 und danke herzlich für das entgegengebrachte Interesse. Und hoffen wir, dass wir in den Tagen über das Jahresende nicht den letzten Schnee für diese Saison gesehen haben!

Piz Trovat und Piz Palü
Piz Trovat und Piz Palü
Auch in die andere Richtung ist das winterliche Panorama überwältigend
Auch in die andere Richtung ist das winterliche Panorama überwältigend

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