Letzten Samstag waren wieder einmal dicke Wolken und teilweise Regen angesagt. Darum entschloss ich mich, mich einem Motivbereich zu widmen, für den dieses Wetter ideal ist: Wasserläufe. Als Ziel wählte ich die Gorge du Pichoux in der Nähe von Moutier aus. Ich war vor einiger Zeit schon einmal im Winter dort gewesen und wusste daher, dass es in dieser felsigen Schlucht einen kleinen Stausee gibt, in den die Sorne in zahlreichen Armen hineinfliesst. Nur konnte ich dieses Schauspiel damals nur vom anderen Ufer her beobachten, da das Westufer schwer zugänglich ist – im Winter ganz besonders.
Es war auch diesmal nicht ganz einfach, an die munter über die Felsen springenden Wasserläufe zu gelangen, das das Ufer sehr steil ist und man die einzelnen Bäche praktisch nicht überqueren kann, ohne dabei nass zu werden.
Dieser Umstand und die stete Feuchtigkeit sind wahrscheinlich auch verantwortlich dafür, dass ich an dieser Stelle ein wahrhaftiges Märchenland antraf. Von dichtem Moos bewachsene Steine und Bäume, wild wuchernde, teils am Boden liegende Baumstämme und von den Baumkronen herunterhängende grüne Äste, von Schachtelhalmen und Farnen gesäumte Bachläufe, ein Reichtum an kleinen, grünen, mit schönen Wassertropfen verzierten Pflanzen. Das Grün war unheimlich intensiv, und dazu noch durchsetzt von den Farbtupfern brauner und gelber Blätter, die bereits am Boden lagen. Aber seht doch selbst – ich zeige euch gerne im folgenden noch ein paar Bilder von diesem wunderbaren Ort…
Ganz zum Schluss, der Regen begann schon langsam einzusetzen, stattete ich dem Städtchen Saint-Ursanne in der Nähe einen kurzen Besuch ab. Dieses kleine Stadt-Ensemble mit der schönen Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert passt perfekt zu diesem Märchenland…
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