Detail im Auenwald bei Rupperswil
Detail im Auenwald bei Rupperswil

Ich gehörte noch nie zu den Fotografen, die ihr Equipment in kurzen Abständen erneuern, nur weil es etwas Neues mit „Haben-Will-Effekt“ gibt 🙂 … Eine Kamera ist in meinen Augen ein Werkzeug, und wenn ich mit diesem zufrieden bin und es nicht defekt ist, kann ich durchaus mehrere Jahre damit arbeiten. Es ist ja auch nicht so, dass die Kamera-Industrie in den letzten Jahren mit bahnbrechenden Innovationen geglänzt hätte, die das Fotografieren grundsätzlich revolutioniert hätten. Der Grund, warum ich mir nach fünf Jahren mit meiner GX-80 dennoch eine neue Kamera geleistet habe, ist ganz einfach der, dass sich Panasonic keine Mühe mehr gibt, das Erlebnis nach dem Fotografieren auch angenehm zu gestalten. Konkret: Die Panasonic Image App, mit der ich nach einer Fototour die Bilder auf meinem Smartphone und von dort in die Cloud sichere, läuft unter Android 14 nicht mehr – was mich eines essenziellen Teils meines Fotografen-Workflows beraubt. Zwar konnte ich bisher noch auf mein Tablet ausweichen, das mit einer älteren Android-Version läuft, aber dieses ist auch schon in die Jahre gekommen, und verfügt darüber hinaus über keine Mobilfunk-Verbindung. Da ich mit meinem MFT-System jedoch grundsätzlich sehr zufrieden bin und ihm treu bleiben wollte, war die Alternative schnell gefunden: Ich entschied mich für eine Kamera von OM System (ehemals Olympus). Somit kann ich alle Objektive und das Zubehör auch mit der neuen Kamera weiter verwenden.

Ried am Nordufer des Zugersees
Ried am Nordufer des Zugersees
Landschaft an der Aare bei Rupperswil...
Landschaft an der Aare bei Rupperswil…
…und auf der Aareinsel bei Auenstein
…und auf der Aareinsel bei Auenstein

Dieser Beitrag soll nun kein Kameratest werden, dazu fühle ich mich nicht berufen. Ich möchte aber doch auf einige wenige Punkte hinweisen, in denen die Neue OM-5 neben der etwas höheren Auflösung ein grosses Plus gegenüber der GX-80 darstellt. So ermöglicht z.B. der 180°/270° schwenkbare Monitor deutlich mehr Flexibilität in diversen Situationen. Er kann sogar so eingeklappt werden, dass er gegen das Kamera-Gehäuse schaut, was gerade im Oudoor-Betrieb mit häufigem Ein- und Auspacken aus dem Rucksack ein beruhigendes Gefühl gibt. Zumal ich den Monitor sowieso so gut wie nie mehr benutze, da die Kamera praktisch vollständig über ein Menü im Sucher gesteuert werden kann – etwas, was ich bisher nicht vermisst hatte, aber jetzt ganz schön praktisch finde. Nettes Detail dazu am Rande: Da ich den Kamerasucher an das linke Auge halte, habe ich bei der alten Kamera oftmals versehentlich mit der Nase den Fokuspunkt auf dem Touch-Monitor verschoben – dieses Ärgernis entfällt so natürlich auch 😉 … Die Prüfung der Schärfentiefe kann, wie früher bei den (D)SLRs, anhand einer neben dem Objektiv platzierten physischen Taste vorgenommen werden. Überhaupt gibt es bei der OM-5 für viele im Alltag genutzte Funktionen wieder dezidierte physische Tasten. Und welcher Landschaftsfotograf freut sich nicht über einen digitalen ND-Filter? 🙂 … Ach ja, und fast hätte ich es vergessen: Nicht nur dass ich die Bilder jetzt wieder ohne Probleme drahtlos auf mein Telefon übertragen kann, sondern auch das Etablieren der Verbindung zwischen Kamera und Smartphone klappt jedesmal auf Anhieb und ohne mein Zutun. Das ist gar kein Vergleich zu dem Geknorze von früher bei Panasonic, und damit beweist OM System, dass es geht, wenn man nur will.

Blick über die Spannband-Brücke nach Auenstein
Blick über die Spannband-Brücke nach Auenstein
Kompletter Szenenwechsel: Blick über die Limmat in Zürich zum Lindenhof
Kompletter Szenenwechsel: Blick über die Limmat in Zürich zum Lindenhof
Die Aare beim Kraftwerk Erlinsbach
Die Aare beim Kraftwerk Erlinsbach

Kurz gesagt, ich bin mit meiner Wahl sehr glücklich. Nun musste sich die neue Kamera aber noch in der Praxis beweisen. Leider ergab sich in den ersten Tagen nach dem Kauf kaum eine Gelegenheit, bei eingermassen anständigem Wetter nach draussen zu gehen. Ein Spaziergang am Zugersee mit meiner Frau und unserer älteren Tochter war zwar vom sozialen Aspekt her ein sehr schönes Erlebnis, aber die ebenfalls schöne Landschaft war entgegen der eigentlichen Wetterprognose von Grau in Grau geprägt. Auch beim nächsten Ausflug in das Auenschutzgebiet an der Aare bei Rupperswil und nach Zürich gab sich der Himmel mit ausgedehnten Schleierwolken alle Mühe, mir die Freude zu vergällen. Erst am letzten Wochenende war dann der Himmel einigermassen klar, und ich nutzte den unverplanten Sonntag für eine kurze Tour beim Kraftwerk Erlinsbach – einem Ort, der insbesondere im Sommer einen ziemlichen Wildnischarakter aufweist.

Der Blick von Stauwehr
Der Blick von Stauwehr

Gerne zeige ich euch hier ein paar Bilder von diesen Probe-Touren. Natürlich lässt sich für den/die LeserIn die Bildqualität der Kamera in der gewählten Verkleinerung und nach der Nachbearbeitung in DxO Photo Lab nicht mehr beurteilen. Das ist aber auch nicht nötig. Ich bin mit der Qualität des Ausgangs-Materials sehr zufrieden – und freue mich darauf, die OM-5 Ende März in Andalusien so richtig intensiv auf die Probe zu stellen.

Inseln, Kiesbänke und moosbewachsene Felsen
Inseln, Kiesbänke und moosbewachsene Felsen

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