Diesem Sommer war das Wetter, gelinde gesagt, nicht gerade optimal um ausgedehnte Fotowanderungen in den Bergen zu unternehmen. Wenn ein Tag nur ansatzweise ein gutes Verhältnis zwischen Wolken- und Sonnenphasen versprach, versuchte ich frei zu nehmen und eines meiner Tourenprojekte umzusetzen. Der 25. September war einer dieser Tage, aber die Auswahl des Ziels war alles andere als einfach, drohte doch die Bewölkung von Westen her im Verlauf des Tages rasch wieder dichter zu werden. Und da die Wolken sich zuerst an den Berggipfeln sammeln, entschied ich mich für eine einfache Wanderung im Walliser Talboden, im Naturpark Pfynwald, den ich schon lange auf meiner Wunschliste führte.
Überraschenderweise bleib das Wetter lange viel stabiler als erwartet, was natürlich positiv war. Hingegen erfüllte der Pfynwald meine Erwartungen in Bezug auf Fotomotive nicht ganz. Wie immer hatte ich mich ausführlich mittels Internet- und Kartenstudium vorbereitet. Der Pfynwald besteht zu einem grossen Teil aus Kiefern (meine Lieblingsbäume), und entlang der Wanderwege liegen zahlreiche kleine Seen und Teiche. Zwei Punkte sorgten aber dafür, dass das Natur- und Foto-Erlebnis nicht ganz so zufriedenstellend ausfiel.
Zum ersten: Offensichtlich war die Zivilisation deutlich vor dem Naturpark da. Praktisch während der ganzen Wanderung ist der Lärm von der nahe gelegenen Autobahn A9 deutlich hörbar, und die Hochspannungsleitungen, die direkt durch den Wald verlaufen, verunstalten vielerorts die Aussicht. Der zweite Punkt: Praktisch alle der Seen sind von dichtem, undurchdringlichem Ried oder Wald umgeben, und dadurch sind die eigentlich besten Fotospots unzugänglich. An den wenigen Stellen, an denen man dennoch an ein Seeufer gelangt, ist die Aussicht auf die umliegenden Berge nicht gerade spektakulär, oder mindestens nicht so wie von mir im Vorfeld erhofft. Natürlich hat das seine Richtigkeit, denn es handelt sich um ein empfindliches Schutzgebiet, und leider verstehen es die meisten Menschen heute nicht mehr, der Natur mit dem nötigen Respekt zu begegnen. Auch ich liess es darum natürlich bleiben, mich durch das Dickicht zu kämpfen zu versuchen, um doch noch einen fotografisch attraktiven Blick zu erhaschen.
Somit wurde diese Exkursion zumindest aus fotografischer Sicht ein wenig zu einer Enttäuschung. Ich versuchte dennoch die Bewegung in der Natur zu geniessen, für einmal ohne dauernd die Kamera zu zücken. Im späteren Verlauf der Wanderung, die mich am Schluss zurück nach Leuk führte, lichtete sich der sonst sehr dichte Wald sogar ein wenig und gab einige schöne Blicke auf die Walliser Bergwelt frei.