Im vor Kurzem veröffentlichten ersten Teil dieser kleinen Artikelserie habe ich unseren Aufenthaltsort auf dieser Sommerreise, die Riviera Maya vorgestellt. Dieser Küstenstrich im Bundesstaat Quintana Roo im Südosten von Mexiko trägt seinen Namen natürlich nicht umsonst. Die eindrücklichen Zeugen der präkolumbischen Hochkultur der Maya sind überall an dieser Küste sichtbar, zum Beispiel in Form zahlreicher Ruinenstädte oder Einzelruinen.
Zwei dieser Städte besuchten wir im Rahmen unserer Ferienreise Mitte Juli: Tulum und Cobá. Auch wenn diese beiden sehr unterschiedlichen historischen Stätten wesentlich weniger bekannt sind als beispielsweise Chichén Itzá, so sind sie dennoch nicht weniger beeindruckend.
Das Einzigartige an Tulum ist seine Lage am Meer. Einige der Ruinen, so zum Beispiel das Hauptgebäude (El Castillo) thronen auf einigen Meter hohen Felsklippen, die eine verträumte kleine Bucht umgeben und einen schönen Blick auf das offene Meer bieten. Seit Kurzem gibt es sogar eine Treppe zum Strand hinunter, so dass man nach der Besichtigung auch noch ein Bad im Meer nehmen kann. Tulum war im 13. und 14. Jahrhundert eine der grössten Städte Yucatáns. Von den Wohnhäusern sind meist nur noch die Grundmauern zu sehen, während viele der Tempel und Teile der Stadtmauer recht gut erhalten sind. Es empfiehlt sich übrigens, Tulum möglichst früh am Vormittag zu besuchen (und darum anstatt eine der zahlreichen organisierten Bustouren zu buchen ein Taxi zu bestellen). Ab ca. 10:00 Uhr entlädt sich ein Bus nach dem anderen vor den Toren Tulums, und so steht man sich bald beinahe auf den Füssen herum 🙂 …
Das etwa eine Stunde von Tulum entfernt gelegene Cobá hingegen hat einen gänzlich anderen Charakter. Es liegt wie die meisten anderen Maya-Städte im Dschungel verborgen. Da die einzelnen Gebäude teilweise recht weit voneinander entfernt im Wald verstreut liegen, ist die Anlage viel weitläufiger. Am Eingang können für wenig Geld Fahrräder gemietet werden, was dem Besucher lange Fussmärsche im feuchtheissen Klima erspart. Dafür verteilen sich auch die Besucher viel besser, und man ist bei den am meisten abseits gelegenen Ruinen ein wenig für sich. Eine Besonderheit von Cobá sind die 42 Meter hohe Pyramide – die einzige von allen Ruinen Yucatáns, die noch bestiegen werden darf – sowie die Lage der Stadt an einigen der auf Yucátan seltenen Seen. Baden allerdings kann man in diesen Gewässern nicht, denn sie sind von Krokodilen bewohnt…
Tulum und Cobá lassen sich gut an einem Tag kombinieren. Beide Stätten haben mir aufgrund der ihnen innewohnenden Magie dieser alten Zeit sehr gut gefallen, und ich kann einen Besuch jedem Mexiko-Reisenden nur empfehlen – auch als gelungene Auflockerung von Badeferien an der Riviera Maya 🙂 … Im nächsten, abschliessenden Artikel werfen wir dann noch einen Blick auf die Insel Cozumel.