Das Brienzer Rothorn hat bei den Schweizern einen derart hohen Bekanntheitsgrad, dass man es wohl kaum mehr jemandem vorstellen muss. Gleichzeitig gehört es zu jenen Attraktionen in der Schweiz, um die ich jeweils lieber einen grossen Bogen mache – wegen ebendieser Popularität und des damit verbundenen zu erwartenden Massenauflaufs. Aber im Rahmen unserer diesjährigen Ferienreise ins Berner Oberland hat sich das geändert, und zwar derart, dass ich dem Ort nun sogar einen eigenen Beitrag widme 🙂 …


Wie ich im Auftaktbeitrag beschrieben habe, unternahmen wir während unserer Ferienwoche vornehmlich ruhige Aktivitäten, die möglichst nicht mit grosser Anstrengung verbunden waren. Da wir von unserer Hotelterrasse aus mehrmals das Dampfbähnchen mit seinem charakteristischen Klang vorbeituckern sahen (und hörten), kamen wir auf die Idee, diesen Ausflug auch in unser Programm aufzunehmen. Was meinerseits diesen Entschluss begünstigte war die Tatsache, dass wir nahe der Talstation der Bahn wohnten und uns somit schon sehr früh auf den Weg machen konnten – das entkräftete mindestens einmal das Gegenargument des Massenauflaufs. Klar: Es ist auch dann nicht ganz einfach, das gewünschte Ticket zu ergattern, und das Züglein wird prallvoll. Aber zumindest kann man sich einen Platz vorne in der Schlange und somit einen guten Ausblick sichern, und auf dem Berg selber verteilt sich die Masse noch etwas besser.


Es ist ja auch nicht so, dass ich auf das Brienzer Rothorn musste, um einmal im Leben oben gewesen zu sein 🙂 … Im zarten Mittelstufen-Alter war ich bereits einmal mit der Schule oben. Aber ganz ehrlich gesagt konnte ich mich so ziemlich gar nicht mehr an den Ausflug erinnern, und zweitens muss ich gestehen: Wir hätten etwas verpasst, wenn wir es nicht gemacht hätten. Ich war wirklich beeindruckt von der Ingenieursleistung, die diese Bahn darstellt, und die Landschaft ist wesentlich spektakulärer, als es der Blick vom Brienzersee her offenbart. Und auf dieser Fahrt kann man sie wirklich in aller Gemütlichkeit geniessen.

Auch auf dem Gipfel oben hatten wir Glück. Einerseits war die Sicht sehr gut, andererseits tänzelten einige Spätsommerwölkchen den Gipfeln entlang, was teilweise für attraktive Lichtstimmungen und Anblicke sorgte. Und wie gesagt, wir konnten die Infrastruktur noch fast für uns alleine geniessen. So konnten wir auch ohne grossen Stress wieder auf ein frühes Bähnchen talwärts, dabei unterwegs ein in der Bergstation gekauftes leckeres Sandwich essen und kamen bereits voller positiver Eindrücke in der Mitte des Tages wieder in unserem Ferienort an. Trotz der eingangs erwähnten Bedenken gibt es also von mir eine uneingeschränkte Empfehlung für diesen Ausflug, und ich hoffe, die Fotos unterstützen diesen Befund…
