Auckland, über das ich schon in einem früheren Artikel geschrieben habe, ist die gösste Stadt Neuseelands. Über 1,4 Millionen Einwohner zählt sie, damit lebt jeder dritte Neuseeländer in Auckland. Wenn man das weiss, stellt man sich die Stadt vielleicht als pulsierende, dichte Grossstadt vor. Das ist Auckland auch – aber es ist noch viel mehr. Auckland ist eigentlich nicht nur eine Stadt, sondern eine flächenmässig riesige Agglomeration, die von Hochhäusern im Zentrum über Hochseehafen und Flughafen bis hin zu Regenwäldern, einsamen Stränden und wilden Klippen am Meer alles bietet. Grund dafür ist, dass am 1. November 2010 die Städte Städte Auckland, Manukau, North Shore und Waitakere zusammengelegt wurden und seitdem vom Auckland Council unter einem gemeinsamen Bürgermeister regiert werden. Seither nennt sich das rund 5’600 km² grosse Gebiet Auckland Metropolitan Region, und die riesige Ausdehnung macht es möglich, eine solche Vielfalt an Landschafts- und Siedlungsformen vorzufinden. Dies ist es, was für mich die grosse Faszination dieser Stadt ausmacht.
Befindet man sich im Stadtzentrum, trifft man alles an, was eine moderne Stadt am Meer ausmacht: Hochhäuser, viel Verkehr, Einkaufszentren, Parks, eine Waterfront, einen Hochsee- und einen Yachthafen etc. Und alles wird überragt vom Sky Tower, dem 328 Meter hohen Fernsehturm – der übrigens ein schönes Drehrestaurant mit guter Küche beherbergt.
Doch schon wenige Autominuten ausserhalb des Zentrums ändert sich das Gesicht Aucklands rasch. Zum Beispiel nach der Überquerung der achtspurigen Harbour Bridge in Richtung Norden. Zwar herrscht auch in den nahen Aussenquartieren noch viel Verkehr und Geschäftigkeit, aber das Stadtbild wird nun vor allem von kleineren, meist aus Holz gebauten Ein- und Zweifamilienhäuser geprägt. So zum Beispiel das direkt gegenüber der Innenstadt auf einer Halbinsel gelegene Devonport, das mich stellenweise eher an ein skandinavisches Städtchen erinnnert. Und immer wieder werden einem, wenn man in den Aussenquartieren unterwegs ist, zwei Dinge bewusst: nämlich dass die Zentrumsregion der Auckland Metropolitan Region überall von Wasser umgeben ist, und dass Auckland im Grunde eine extrem grüne Stadt ist…
Doch jenseits von diesen Aussenquartieren ist Auckland wie gesagt noch nicht zu Ende 🙂 Die riesige Ausdehnung bringt es mit sich, dass einige ein rechtes Stück entfernte, schöne Regional Parks ebenfalls noch zu Auckland gehören. So z.B. der Long Bay Regional Park in North Shore, oder der Shakespear Regional Park auf der Whangaparaoa-Halbinsel. An diesen Orten lässt sich die neuseeländische Natur auf markierten Wanderwegen schon von ihrer besten Seite erleben.
Es gibt aber auch davon noch eine Steigerung 🙂 Die Waitekere Ranges gehören für meinen Geschmack mit zu den interessantesten und schönsten Gebieten auf der Nordinsel Neuseelands, und sie sind für mich ein Muss für jeden Besucher Aucklands. Man kann in diesem Gebiet sehr schöne Bushwalks in subtropischem Regenwald unternehmen, begleitet von exotischen Vogelstimmen, oder aber eine recht wilde, zerklüftete Küste erleben. Orte wie Piha, Karekare oder Whatipu sind auch bei den Auckländern sehr beliebt, entsprechend hoch ist das Aufkommen an Ausflüglern insbesondere an schönen Wochenenden im Sommer. Trotzdem lohnt sich ein Besuch sehr, denn es ist auch an dieser Küste wie überall in Neuseeland: Nach ein paar Schritten zu Fuss hat man bestimmt einen Ort gefunden, an dem man (fast) für sich alleine ist…
Ich hoffe, man spürt aus diesem Artikel und den Bildern meine Begeisterung für dieses riesige Ding im Norden Neuseelands heraus, das sich zwar zu Recht Stadt nennt, aber auch dem Ruhe und Naturerlebnisse suchenden Gast genug bietet. Ja, ich glaube, schon nur in Auckland könnte man einige Wochen Urlaub machen 😉 …
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