Im letzten Artikel über die Toscana habe ich in Aussicht gestellt, nochmals eine – zumindest für mich – eher unbekanntere Seite der Toscana vorzustellen. Vor dieser Reise hätte ich, wie früher schon erwähnt, die Toscana nicht unbedingt mit Meer und Küste in Verbindung gebracht. Aber schon beim Aufenthalt auf dem Monte Argentario habe ich festgestellt, dass zur Toscana durchaus auch sehr schöne Küstengebiete gehören.

Die Piazza Dante Aligheri im Zentrum von Grosseto
Die Piazza Dante Aligheri im Zentrum von Grosseto
Gasse im Zentrum von Grosseto
Gasse im Zentrum von Grosseto

Nach den Tagen in der „klassischen“ Toskana führte mich meine Reise weiter in die Gegend von Grosseto. Der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz stattete ich nur einen kurzen Besuch ab, im Vorbeigehen quasi. Ähnlich wie Lucca wird das historische Zentrum der Stadt von einer hexagonalen Stadtmauer umgeben. Die Architektur der Altstadt ist wie in vielen Städten und Städtchen der Region vom Stil der Architekten unter den Medici-Herzögen geprägt.

Der Abend bricht herein über Castiglione della Pescaia
Der Abend bricht herein über Castiglione della Pescaia
Im mittelalterlichen Zentrum von Castiglione della Pescaia
Im mittelalterlichen Zentrum von Castiglione della Pescaia

Grosseto selber liegt wie viele der alten Handelszentren nicht direkt am Meer. In der Nähe der Stadt gibt es aber einige Highlights der Toscana-Küste zu bewundern und geniessen. Da wäre einmal das Städtchen Castiglione della Pescaia. Der Ort mit der mittelalterlichen Altstadt mit ihren engen Gassen wird von einer Burg dominiert, von der aus man eine wunderbare Aussicht über die langen, von Schirmpinien gesäumten Strände südlich des Stadtzentrums hat. Im unteren, neueren Stadteil laden zahlreiche Restaurants und eine Promenade an Kanal und Meer dazu ein, die Italianità zu geniessen. Vor allem zum Zeitpunkt meiner Reise, Anfang Oktober, wenn nicht mehr allzu viel Volk für Enge sorgt 🙂 …

Strand im Parco Regionale della Maremma
Strand im Parco Regionale della Maremma
Hinterhof in Castiglione della Pescaia
Hinterhof in Castiglione della Pescaia

Ein weiterer unbestrittener Höhepunkt ist der Parco Regionale della Maremma, nur wenige Kilometer südlich von Castiglione gelegen. Eine einzige Strasse führt an diesen Küstenabschnitt, und nach Bezahlung der Park- und Eintrittsgebühr eröffnet sich dem Besucher ein schier unendlicher Sandstrand, der rückwärtig von einsamen, waldigen Hügeln begrenzt wird. Mit etwas Glück lassen sich in den Sträuchern am Rand des Strands sogar Wildschweine beobachten.

Der Fosso Alma Nuovo bei Punta Ala
Der Fosso Alma Nuovo bei Punta Ala

Verlässt man Castiglione hingegen in westlicher Richtung, gelangt man nach kurzer Zeit nach Le Rochette. Dieser kleine Badeort ist an sich nichts Besonderes. Verlässt man die Zivilisation aber auf weglosem Gelände der Küste entlang, so gelangt man in eine Bucht, an der man einen schönen Blick auf das hier besonders intensiv türkisfarbene Meer und die Burgruine Le Rochette hat. Hier lässt es sich sehr schön und ruhig der Küste entlang wandern, oder man kann natürlich auch den Burghügel erklimmen 😉 …

Bucht bei der Burgruine Le Rochette
Bucht bei der Burgruine Le Rochette

Man findet entlang des ganzen Küstenabschnitts einige schöne, verträumte und auch etwas versteckte Strände, wenn man sich die Zeit nimmt, sie aufzuspüren, und im Hinterland von Castiglione und Grosseto gibt es dazu viele hübsche, verschlafene Dörfer, deren Gassen am Abend in warmes Sonnenlicht getaucht werden. Wenn also Grosseto auch nicht so einen berühmten Namen hat wie andere Städte in der Toscana, so lässt es sich doch in ihrer Umgebung einige Tage verweilen, und dabei kann man eine wirklich schöne Ecke an der Küste des Tyrrhenischen Meeres entdecken!…

Das auf einem Hügel im Hinterland von Grosseto gelegene Dorf Scarlino
Das auf einem Hügel im Hinterland von Grosseto gelegene Dorf Scarlino

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