
Regelmässige LeserInnen dieses Blogs haben mitbekommen, dass ich die Zwischensaison oder gar Winterzeit als ideale Reisezeit für den näheren Süden entdeckt habe. Anfangs Jahr habe ich in einer kleinen Artikelserie eine Reise nach Ligurien und nach Mantua vom Februar beschrieben. Auch die Bilder im Artikel über Camogli stammen aus dem Winter. Der unbestrittene Vorteil dieser Reisezeit ist, dass man all die schönen Orte mehr oder weniger für sich alleine hat. Weniger Touristen (und wenn, dann vor allem einheimische), weniger Verkehr, weniger Stress. Natürlich ist es auch weniger warm. Aber wenn man nicht unbedingt baden will, kann ein Aufenthalt im Süden auch von den Temperaturen her um diese Zeit durchaus angenehm sein.


Ein besonders gutes Erlebnis in dieser Hinsicht durfte ich vor Kurzem machen, als wir zu zweit für ein paar Tage an den Lago di Como verreisten. Der kleine Ort Varenna am westlichen Ufer war unser Ziel und Aufenthaltsort, und wir konnten vier Tage bei meist wolkenlosem Himmel und sehr angenehmen Temperaturen geniessen. Sogar eine Stunde mit einer Flasche Wein bei Sonnenuntergang auf dem Balkon des Hotels mit Blick auf den See und die Berge liess sich ohne dicke Kleider geniessen 🙂 … In dieser neuen Artikelserie möchte ich euch gerne ein paar Impressionen von diese kurzen, aber intensiv erlebten Reise weitergeben.


Den Anfang macht dabei eben dieses wunderschöne, zwischen Fels und Wasser gelegene Varenna – für mich persönlich der schönste Ort am Lago di Como. Er zeichnet sich durch eine pittoreske, belebte Piazza mit Kirche, Kapelle und Restaurants sowie einen Ortskern aus, der sich von dieser Piazza über enge Gassen und Treppen hinunter zum See erstreckt. Die Gassen sind für Autos nicht befahrbar – in Italien ein wichtiges Kriterium, wenn man überhaupt etwas Ruhe haben will 🙂 Und unten am See erwartet den Besucher ein herrlicher Lungolago mit Lauben, kleinen Plätzen, am Ufer gelegenen Restaurant-Terrassen, Boutiques und Gelaterias. Natürlich ist nicht alles um diese Jahreszeit ganztags geöffnet, und einige Restaurants und Gelaterias bleiben ganz geschlossen. Aber trotzdem hat sich in den Tagen unseres Besuchs erstaunlich viel Leben an dieser reizenden Seepromenade entwickelt.


Dazu kommt, dass Varenna durch die ganztägige, regelmässige Autofährverbindung von Menaggio auch aus der Schweiz bestens erreichbar ist – und erst noch gute Verbindungen nach Bellagio bietet. So kann man das Auto getrost einmal ein paar Tage im Parkhaus an der Hauptstrasse stehen lassen und einfach den Charme des Sees und der Orte an seinen Ufern, die Sonne und die Italianità geniessen…

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