Wie im letzten Artikel (Hawea und Wanaka) erwähnt, hatte ich auf der ganzen bisherigen Reise entlang der Westküste und über den Haast Pass noch keinen einzigen freien Blick auf die Südalpen-Gipfel werfen können. Die Gipfel behielten ihr Wolkenkleid denn auch, als ich nach zwei Übernachtungen in Wanaka meine weitere Fahrt durch die zentrale Südinsel begannen. Ein erster Höhepunkt dieser Fahrt war der Lindis Pass, der 971 Meter hohe Übergang von Otago in die Canterbury Region.
Von diesem Pass aus war es nicht mehr weit bis zu meinem nächsten Wohnort mit dem etwas seltsamen Namen Twizel. Er diente mir als Basis für die Erkundung der bekannten Seen im Zentrum der Südinsel – Lake Pukaki und Lake Tekapo. Nach dem Bezug meines Nachtquartiers machte ich mich dann auch gleich auf den Weg an den Lake Pukaki. Vom Südufer des Sees aus hatte ich einen guten Blick in Richtung des Mount Cook, der aber nach wie vor wolkenverhangen war. Doch während ich dort am Ufer spazierte und die intensive Farbe des Wassers genoss, stellte ich fest, dass die Bewölkung um den Gipfel nach und nach dünner wurde – und irgendwann lag der König der neuseeländischen Berge in voller Pracht und Grösse vor mir!
Das war nun nach all diesen Tagen mit wolkenverhangenen Bergen wirklich ein Geschenk. Ich nutzte die Gunst der (schon relativ späten) Stunde und folgte dem Westufer des Lake Pukaki bis zur Flugbasis am Fuss des Mount Cook, wo ich bei untergehender Sonne ein Nachtessen einnahm.
Und es war gut, diesen Moment zu geniessen. Bereits am anderen Morgen lagen wieder Wolken über dem Land – diesmal noch dichtere, undurchdringlichere, so dass die Sonne gar nicht mehr zum Vorschein kam. Dies hielt mich natürlich nicht davon ab, meinen geplanten Ausflug an den Lake Tekapo zu unternehmen. Der Besuch des auf dem gleichnamigen Berg gelegenen Mount John Observatorium und der Spaziergang über die Anhöhe Cowan’s Hill eröffnete mir Blicke über ein faszinierendes Bergland. Das Grün der Vegetation und das Blau des Wassers waren dabei um einiges intensiver, als dies bei schönem Wetter der Fall gewesen wäre, wie die beiden Fotos unten zeigen…
Hier geht es weiter zu Teil 9 – Otago und Banks Peninsula
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