Das Jahr ist schon sehr weit fortgeschritten, und es kommt mir etwas seltsam vor, immer noch über unsere Sommerreise zu schreiben 🙂 … Aber so ist es nun einmal. Wir haben so vieles erlebt und entdeckt, dass einfach viel Stoff vorhanden ist (und dieser Artikel wird noch nicht der letzte über diese Reise sein)…
Zu den Dingen, die uns ganz besonders beeindruckt haben, gehören die Plitvicer Seen. Nach dem kurzen Aufenthalt im Städtchen Rab verliessen wir zum ersten Mal auf unserer Reise das Meer, überquerten das Velebit-Gebirge und liessen uns in einem ultrakleinen Ort im Nationalpark Plitvička Jezera nieder. Wir waren in diesem sehr rustikalen Hotel zwar komplett in der Pampa, hatten aber den Vorteil, in der Nähe eines der drei Eingänge zum Nationalpark zu wohnen.
Der Park ist für mein Empfinden sehr gut organisiert. Es gibt ein grosses Netz von gut ausgebauten Wegen, zahlreiche Verpflegungsmöglichkeiten und Picknickplätze, einen regelmässig verkehrenden Shuttlebus zwischen den wichtigsten Punkten und eine Schiffsverbindung auf dem Kozjak, dem grössten der Seen. Der Wert dieser Fortbewegungsmittel, die im Eintrittsticket inbegriffen sind, darf nicht unterschätzt werden. Die Distanzen im Park können nämlich recht gross werden, je nachdem, welche Route man wählt. Wir waren zwei Tage im Nationalpark unterwegs. Am ersten Tag wählten wir eine Route entlang der kleinen Seen unterhalb des Kozjak, am zweiten Tag nahmen wir das Schiff und wanderten den oberen Seen entlang und nach einem kurzen Bustransfer am Ufer des Kozjak zurück.
Ich glaube, es gibt niemanden, der Bilder von den Plitvicer Seen sieht und sich nicht wünscht, einmal dorthin zu reisen. Mir ging es auf jeden Fall so. Und tatsächlich wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht. Die Landschaft in diesem üppig grünen, felsigen Tal mit den klaren Seen und unzähligen Wasserfällen, die sich über moosbewachsene Steine stürzen, ist einzigartig. Natürlich ist man auf den Wegen dem Wasser entlang nie allein, denn der Ruf dieser Landschaft, die zum UNESCO-Welterbe gehört, hat sich wohl weltweit schon herumgesprochen. Entsprechend gleicht das Leben auf den Wanderwegen einer Völkerwanderung. Wenn man aber früh aufbricht, sich die Zeit nimmt zwischendurch innezuhalten und eine Pause zu machen oder die Hauptrouten verlässt, so kann man den Aufenthalt durchaus geniessen.
Wir nahmen uns diese Zeit, legten uns sogar zwischendurch auf ein freies Bänklein (ja, das gibt es, denn die meisten Leute rennen regelrecht durch den Park) und nahmen zum Abschluss der ersten Wanderung den beschwerlichen Aufstieg vom grossen Wasserfall zum oberen Wanderweg unter die Füsse. Diesen kennen offensichtlich wenig Leute, aber er belohnt die Wanderer mit wunderschönen Ausblicken. Und da wir am anderen Morgen schon zur Abfahrtszeit des ersten Bootes am Steg beim Eingang 3 standen, kannten wir das stundenlange Anstehen in Zweierreihe quasi nur vom Hörensagen. So wurde die Erkundung des Nationalparks trotz seiner Bekanntheit für uns zu einem wirklichen Genuss.
Für alle die, die nun neugierig geworden sind: Alle wichtigen Informationen für einen Besuch an den Plitvicer Seen finden sich (auch in deutsch) auf der offiziellen Website.