
Ende August / Anfang September unternahmen meine Frau und ich eine sehr schöne Reise nach Frankreich. Ursprünglich waren nur ein paar Tage in Korsika eingeplant. Da sich aber die Anzahl brauchbarer Direktflüge aus der Schweiz sehr stark in Grenzen hält, beschlossen wir zuerst mit dem TGV nach Paris zu fahren, von dort nach Korsika zu fliegen und am Schluss noch ein paar Tage in Paris anzuhängen. So entstand der Plan für diese Reise – eine perfekte Mischung zwischen Ferien auf der Insel und Städtereise 🙂 …


Ich hatte Korsika ja zuvor schon einmal besucht. Die Insel ist allerdings sehr gross, oder sagen wir es einmal so: Sie ist zwar kleiner als Sardinien und Sizilien, aber durch ihre gebirgige Natur mit den vielen kurvenreichen Bergstrassen werden die Distanzen schon sehr gross. Darum ist der Radius etwas eingschränkt, sofern man nicht einen grossen Teil des Urlaubs im Auto verbringen will. Und während ich damals im Jahr 2006 vor allem das Zentrum der Insel erkundete (und dabei sehr viele Kilometer abspulte), entschieden wir uns diesmal, uns auf die südöstliche Ecke um Bonifacio und Porto Vecchio zu beschränken. Dieser Entscheid sollte sich als der richtige herausstellen. Es blieb uns so noch genug zu entdecken, und es erlaubte uns, gewisse Orte mehrmals zu besuchen und das Leben dort einfach zu geniessen. Einen dieser Orte möchte ich in diesem ersten Beitrag über die Frankreich-Reise nun vorstellen.

Während die Westküste von Korsika vorwiegend von felsigen Klippen und Kaps geprägt ist, finden sich im Südosten eine Reihe wunderschöner Strände. Das Spezielle an vielen dieser Strände ist, dass sich hinter den Sanddünen ein „Etang“ befindet, ein kleinerer oder grösserer Teich also. Ich habe bisher auf meinen Reisen ans Meer nirgends eine solche Erscheinung entdeckt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es sich dabei um Salz- oder Süsswasser handelt. Bis heute habe ich keine Erklärung für dieses Phänomen gefunden. Natürlich bilden diese Etangs ein zusätzliches interessantes Landschaftselement für Fotografen 😉 …


Einer dieser Strände – oder besser gesagt die ganze Bucht – hat es uns ganz besonders angetan: die Plage de Rondinara. Wir entdeckten dieses Juwel, indem wir in den Souvenir-Shops in der Umgebung die Ständer mit den Postkarten studierten. Die Bilder von Rondinara zeigen allesamt eine wunderschöne Bucht, die fast rundherum von Sandstrand eingerahmt ist. Natürlich sieht man dieses Gesicht der Bucht nur aus der Luft. Was uns aber als eher erdgebundene Besucher erwartete, gefiel uns nicht weniger gut. Der Strand wirkt endlos, wenn man ihn betritt, und an vielen Stellen wird der helle Sand durch Felsen aus intensiv roten Granit durchbrochen.

Wir näherten uns dem Strand zunächst über eine kleine Nebenstrasse, die zum Gebäude der Naturschutzbehörde führt und an deren Ende ein kleiner, offenbar weniger bekannter Parkplatz liegt. Von dort konnten wir die paar Meter zum Etang de Prisarella absteigen, an dem sich in Ruhe Wasservögel beobachten lassen. Es gibt dort auch einen Zugang zum Strand, und hier befindet man sich offensichtlich auf der weniger belebten Seite der Bucht. Ein markierter Wanderweg führt zudem in einer knappen Stunde rund um die Punta di Prisarella.

Nach diesem kurzen Abstecher stiegen wir nochmals ins Auto und folgten der Strasse zum offiziellen Parking des Strands. Dort war deutlich mehr Leben als am anderen Ende der Bucht! Trotzdem: Um diese Zeit des Jahres, wo die meisten Schulferien schon zu Ende sind, verteilen sich die Menschen auf angenehme Weise, und wir hatten nie das Gefühl, an einem überlaufenen Ort zu sein. Ein schönes Restaurant mit grosser Terrasse und Lounge mit Blick auf den Strand (ausserdem sehr guter Küche und äusserst freundlichem Personal!) erlaubt es, das Strandgefühl ausführlich zu geniessen, auch wenn man selber nicht baden will. Hinzu kommt, dass von diesem Zugang zum Strand aus ein paar Schritte weiter ein Weg auf eine wunderschöne Halbinsel führt, wo man einerseits die felsige Küste mit weiteren, roten Stränden und andererseits die nächstgelegene Bucht fast für sich alleine geniessen kann!

So ist es kein Wunder, dass wir trotz der beschränkten Anzahl Tage auf Korsika dieser Bucht gleich zwei ganze Tage widmeten – einfach um ein wenig zu sitzen und das Dasein am Meer zu geniessen. Natürlich unternahm ich auch eine kleinere Fototour – die Resultate seht ihr hier in diesem Artikel…
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