In den letzten Jahren habe ich langsam meine Affinität zu einer bestimmten Perspektive in der Architekturfotografie entdeckt: Zur Ansicht von unten nach oben, in mehr oder weniger steilem Winkel. Der Grund dazu, dass ich mich mehr und mehr mit dieser Sichtweise beschäftige, ist nicht nur der, dass die Platzverhältnisse in Städten oftmals nicht viele andere vernünftige Perspektiven zulassen. Nein, es ist vielmehr die Faszination des fast abstrakten Spiels von Linien, Formen und Farben, die diese Art der Fotografie für mich so attraktiv macht. Und es ist manchmal gar nicht so einfach, in dieser Perspektive ansprechende Sujets zu finden.
Auf meiner Kurzreise nach London an Ostern 2013 habe ich viele solche Fotos gemacht (siehe dazu auch den Artikel Oster-Trip nach London). Eines dieser vielen Fotos hat sich aber erst nachträglich, Wochen und Monate später zu meinem absoluten Liebling von dieser Reise gemausert.

Es entstand beim Bürokomplex 7 More London nebem dem Stadthaus in der City of London. Es ist eigentlich kein komplexes Bild, und es fasziniert mich sicher auch von den harmonischen Farben und den verschiedenartigen Strukturen in den Fassaden her. Was das Bild aber für mich zu etwas Besonderem macht: Zum ersten Mal entdeckte ich darin, dass der durch die Kanten der Fassaden eingegrenzte Raum zwischen den Gebäuden bei dieser Perspektive unter Umständen Formen annehmen kann, die eine eigene Bedeutung aufweisen. Im Fall dieses Bildes ist es die Form des griechischen Buchstabens Lambda – darum trägt das Bild auch den diesen Titel.
Es ist wirklich spannend, was sich bei senkrechten Blick nach oben alles entdecken lässt – auch wenn anschliessend manchmal der Hals schmerzt 🙂 Ich habe dieses Foto schon in verschiedenem Kontext gezeigt, und immer wurde mir von kompetenter Seite bestätigt, dass es als starkes Bild empfunden wird. An einem Wettbewerb hat es trotzdem noch nicht reussiert – aber vielleicht wird das ja noch… Da ich ja aber in erster Linie für mich fotografiere und nicht für andere, wird das Foto unabhängig davon seinen Platz unter meinen Lieblingsfotos behalten.
Das nennt man Negativ-Form, tatsächlich auch einen Blick wert. Empfehlenswert: Harald Mante, Bildaufbau und Farbdesign.
http://www.harald-mante.de/