Das letzte Wochenende verbrachte ich in Davos. Die Wetterprognosen waren nicht gerade vielversprechend, trotzdem wollte ich wenigstens am Samstag versuchen, eine Wanderung am Flüelapass zu unternehmen. Da ich die Gegend von früher her relativ gut kenne, plante ich eine Route ins Val Grialetsch und über die Fuorcla Radönt.

Vor dem Abmarsch auf der Flüela-Passhöhe stand ich vor einer nicht einfachen Entscheidung. Im Rucksack hatte ich eigentlich meine Pentax K-5 mit dem SMC-DA 17-70mm dabei. Als ich die Kamera kurz in der Hand hielt, verspürte ich für einmal nicht gross Lust, dieses Gewicht auf dem recht steilen Aufstieg mitzuschleppen. Ich entschloss mich dazu, mich mit der Panasonic Lumix DMC-LX7 zu begnügen, die ich so gut wie immer mit dabei habe, und hoffte einfach, es nicht zu bereuen 🙂 …

Das Experiment bestätigte mir einmal mehr, dass mit den heutigen Edelkompakten durchaus Resultate erzielt werden können, die irgendwo zwischen gut und sehr gut liegen und der Kompromiss zwischen Leichtgewicht und Abstrich an der Bildqualität nicht immer schmerzhaft sein muss.

Ausblick beim Aufstieg vom Flüelapass in Richtung Schwarzhorn
Ausblick beim Aufstieg vom Flüelapass in Richtung Schwarzhorn
Unkorrigiertes Foto aus der Lumix LX7
Das unkorrigerte Bild zeigt die Verzerrungen (bei Landschaften zugegebenermassen nicht so auffällig) und starken Vignettierungen

Dem in manchen Situationen enormen Vorteil des niedrigen Gewichts und der geringen Abmessungen stehen natürlich auch einige Nachteile gegenüber. So ist zum Beispiel eine Edelkompakte, so edel sie auch sein mag, immer noch eine Kompakte – und deren grösster Schwachpunkt ist meines Erachtens das Objektiv. Zwar bringt die Lumix LX7 eine vergleichsweise aufwendige Leica-Zoom-Optik mit. Trotzdem ist der Aufwand, die Schwächen dieser Optik auszugleichen, verhältnismässig gross, wenn man im RAW-Format arbeiten will (im JPEG-Format übernimmt diesen Part ja der Kameraprozessor). Das nebenstehende Bild zeigt ein unkorrigiertes Foto direkt „out of the box“. In diesen Situationen bin ich froh, gibt es Software wie DxO Optics Pro, die bereits die entsprechenden Algorithmen für unzählige Kamera-Objektiv-Kombinationen – darunter auch solche für fortgeschrittene Kompaktkameras – mit, die die Mängel der Optiken automatisch herausrechnen.

Einer für mich aber noch gravierendere Schwäche ist die fehlende Möglichkeit, Filter anzubringen. Als Landschaftsfotograf verwende ich oft Polarisationsfilter. Natürlich gibt es entsprechende Adapter, auch für die LX7, aber deren Verwendung macht meiner Meinung nach das Handling der Kamera sperrig und den Vorteil der geringen Abmessungen zum Teil wieder zunichte. Zudem gibt es für diese Linsendurchmesser kaum hochwertige Filter. Da das Wetter am vergangenen Samstag zwischendurch sogar nochmals ein wenig aufklarte, konnte ich untenstehendes Bild im Sonnenschein aufnehmen. In dieser Situation hätte ich gerne einen Polarizer eingesetzt…

Bergsee im Val Grialetsch
Bergsee im Val Grialetsch mit Piz Vadret und Piz Sarsura

Zum Schluss zeige ich noch ein Foto off-topic, vom Abend vor dieser Wanderung, den ich in Luzern verbrachte. In Situationen wie dieser braucht man das Fehlen einer DSLR ebenfalls rein gar nicht zu bereuen – höchsten das eines kleinen Tischstativs…

Luzern, Kornmarkt
Blick aus dem Fenster des Zunfthauses zur Pfistern auf den Kornmarkt in Luzern

 

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