Farbige Fenster und faszinierendes Mischlicht prägen die Erscheinung der Kirche
Farbige Fenster und faszinierendes Mischlicht prägen die Erscheinung der Kirche

In den letzten Jahren habe ich ja ein bisschen eine Affinität zur sakralen Architektur entwickelt. Die Gründe dafür beziehungsweise meine Haltung ihr gegenüber habe ich in einem früheren Beitrag ansatzweise beschrieben. In der Regel sind es oftmals Kirchenbauten in katholischen Ländern und Gegenden, die mich besonders faszinieren. Reformierte Sakral-Architektur ist oftmals viel schlichter, teilweise sogar schmucklos – ohne jetzt aus dieser Beobachtung eine Regel ableiten zu wollen.

Der Chor der Kathedrale
Der Chor der Kathedrale
Blick in den Chorumgang
Blick in den Chorumgang

Als ich diesen Frühling im Rahmen eines Tagesausflugs nach Lausanne zum ersten Mal die Kathedrale Notre-Dame besuchte, wähnte ich mich ebenfalls in einem katholischen Kirchenbau. Erst als mich meine Frau darauf aufmerksam machte, dass die Ausstattung dieser enorm grossen Kirche (die grösste der Schweiz) recht bescheiden wirkt, wurde mir bewusst, dass die Waadt und somit auch ihre Hauptstadt ja reformiert sind. Nun, die Kathedrale von Lausanne, deren Bau um 1165 in Angriff genommen wurde, weist natürlich von der Bauweise her einen stark vorreformatorischen Charakter auf. Dies mag die Grösse und Mächtigkeit des Gebäudes erklären. Hinzu kommt, dass ja bei der Betrachtung von Architektur nicht in religiösen Kategorien gedacht wird, sondern in kunstgeschichtlichen. Darum weist der sehr eindrückliche und einzigartige Bau, dessen Fertigstellung über hundert Jahre in Anspruch genommen hatte, sowohl romanische als auch gotische Elemente auf.

Die Fensterrose aus dem frühen 13. Jahrhundert
Die Fensterrose aus dem frühen 13. Jahrhundert

Auch in der Schlichtheit kann viel Schönheit liegen. Dies möchte ich mit den paar Bildern zeigen, die ich an diesem Ausflug in der Kathedrale aufgenommen habe. Ihr Inneres trägt die Würde der langen Geschichte – und diese ist es wohl, die dieser Kirche ihren in einem reformierten Gotteshaus unerwarteten Glanz verleiht…

Blick zur Decke
Blick zur Decke
Blick zur Orgel, die erst 2003 eingebaut wurde
Blick zur Orgel, die erst 2003 eingebaut wurde

Übrigens: auch die Fotos zu diesem Artikel sind alle mit der „Kleinen“ aufgenommen worden…

5 Kommentare

  1. Tolle Bilder! Hast du ein Stativ benutzt? Das ist in vielen Kirchen ja verboten. Manche Fotos haben etwas gar stark „stürzende“ Linien. Da hätte ein Tilt/Shift-Objektiv oder eine Nachbearbeitung in Photoshop geholfen.

    1. Hallo David

      Vielen Dank für deinen Kommentar. Nein, ein Stativ habe ich nicht benutzt. Die Panasonic Lumix LX15 verfügt über ein extrem lichtstarkes Objektiv, wo das Fotografieren in einigermassen beleuchteten Innenräumen gut bis problemlos möglich ist (f=1.4).

      Das mit den stürzenden Linien ist Geschmackssache und in meinen Fotos immer eine bewusste Entscheidung. Manchmal wende ich eine Entzerrung in der Bildbearbeitungs-Software an. Ich finde sie aber nicht immer passend, da die Entzerrung eine sichtbare Verformung der Dimensionen bewirkt. Und hier wollte ich diese Wirkung nicht ;-)…

      LG Andreas

  2. Guten Tag
    Tolle Bilder eines ausserordentlichen Bauwerks!
    Haben sie allenfalls auch ein Bild oder Bilder der drei Glasfenster unter der Fensterrose? Diese sind aus meiner Sicht ebenfalls bedeutend im Hinblick auf die Rolle der Kirche. Ich bin daran eine Text dazu zu verfassen.
    Die Bilder würden nicht veröffentlicht.
    Danke für eine gelegentliche Rückmeldung.

    1. Grüezi Herr Steinhauer

      Vielen Dank für die nette Rückmeldung! Nein, von diesen Fenstern habe ich leider (noch) keine Bilder. Möglicherweise waren die Lichtverhältnisse bei meinem letzten Besuch nicht optimal dafür…

      Freundliche Grüsse
      Andreas Lanz

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