Am Ufer des Lai da Palpuogna
Am Ufer des Lai da Palpuogna

Es gib Gegenden auf dieser Welt, die ich ganz besonders mag. Es kommt aber vor, dass ich diese über Jahre hinweg oft und regelmässig besuche und dann, irgendwann, der „Kontakt“ etwas abreisst. Das  kann verschiedene Gründe haben. Erlahmtes Interesse ist sicher keiner davon. Aber vielleicht geraten andere interessante Reiseziele in den Fokus, denn es gibt ja nur schon in Europa unendlich vieles zu entdecken. Trotzdem bleiben diese Lieblingsecken immer irgendwie präsent, und der Tag kommt mit Sicherheit, wo es ein Wiedersehen gibt. Eine dieser Gegenden ist für mich Norwegen (über dieses Land habe ich hier vor Kurzem eine Artikelserie eröffnet). Eine andere ist das Engadin. Diesem wunderschönen Hochtal in den Schweizer Alpen stattete ich im Oktober nach längerer Zeit wieder einmal einen Besuch ab. Die drei Tage waren geprägt von makellosem Herbstwetter, und gerne zeige ich euch in diesem und zwei späteren Artikeln ein paar der entstandenen Fotos…

Blick vom westlichen Ufer des Sees zum Albulapass
Blick vom westlichen Ufer des Sees zum Albulapass

Wir wählten für die Anreise nicht den direktesten Weg über den Julierpass, sondern den längeren über den etwas höher gelegenen und ziemlich kargen Albulapass. Grund dafür war, dass wir einen Spaziergang am Lai da Palpuogna oberhalb Bergün einlegen wollten. An diesem See entstand vor vielen Jahren eines meiner liebsten Bilder aus meiner frühen Fotografenzeit, zu dem ihr die Geschichte hier nachlesen könnt. Wie in jenem Artikel dargelegt, ändert sich eine Szene im Laufe der Jahre immer wieder, und ich war gespannt, wie sich das Ufer des Sees und seine Umgebung in all den Jahren verändert hatten.

Der Piz Ela spiegelt sich im See
Der Piz Ela spiegelt sich im See
Die Albula fliesst vom Pass her in den See
Die Albula fliesst vom Pass her in den See

Es war aber beim aktuellen Besuch noch mehr oder weniger alles beim Alten 🙂 … Das Licht war aufgrund der Tageszeit natürlich ein wenig anders, und ich entdeckte auch an diesem bekannten Ort wieder neue Aspekte. Zum Beispiel die vielen Steine im schattigen Uferbereich, die einen schönen Kalt-Warm-Kontrast zu den farbigen Spiegelungen bildeten. Abgesehen davon war der Spaziergang in dieser herrlichen Umgebung ohnehin ein Genuss, und wir benötigten dafür einiges mehr Zeit als auf den Wegweisern angegeben. Aber so soll es sein – nicht nur wegen der Zeit zum Fotografieren, sondern vor allem, um die zahlreichen Eindrücke, die intensiven Farben und Düfte, die Spiegelungen auf dem Wasser und den Klang der über die Felsen plätschernden Albula in sich aufzunehmen…

Die im Schatten liegenden Steine kontrastieren mit den warmen Herbstfarben...
Die im Schatten liegenden Steine kontrastieren mit den warmen Herbstfarben…

Es war erst drei Uhr Nachmittags, als wir die Weiterfahrt aufnahmen, aber wie an vielen Orten in den Bergen hatten sich schon lange Schatten über einen Grossteil der Landschaft ausgebreitet. Aber schon auf der Passhöhe und erst recht im weiten Talboden des Engadins angekommen, konnten wir uns wieder an der Sonne erfreuen, die mit ihren Strahlen die Gipfel und die Ufer der vier Seen in ein warmes Licht tauchte. Wir bezogen unser Quartier im Hotel Cervo in Sils-Maria und beschlossen den Tag mit einem Fondue Chinoise im Dorf 😉 …

Schon nach kurzer Zeit liegt der ganze See im Schatten...
Schon nach kurzer Zeit liegt der ganze See im Schatten…
Lej da Champfèr
…während das Engadin – hier am Lej da Champfèr – noch sonnendurchflutet ist

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