Pizzo Badile und Pizzo Cengalo
Pizzo Badile und Pizzo Cengalo

Das Bergell gehört wie das Münstertal zu den Bündner Südtälern – und damit zu den abgelegensten Gegenden der Schweiz. Dass es sich trotzdem (oder gerade deswegen) lohnt, die lange Anreise dorthin in Kauf zu nehmen, möchte ich in diesem Artikel zeigen, in dem ich eine kurze und relativ leichte Fotowanderung in diesem von imposanten Gipfeln umgeben Tal vorstelle.

Der Blick von Soglio zur markanten Sciora-Gruppe
Der Blick von Soglio zur markanten Sciora-Gruppe

Am Albigna-Stausee
Am Albigna-Stausee

In vielen Bergtälern der Alpen haben die Betreiber der Wasserkraftwerke ihre Transportanlagen für den Publikumsverkehr freigegeben. Das heisst, man kann zum Beispiel von Luftseilbahnen profitieren und sich zum Start einer Wanderung auch an Orten in die Höhe transportieren lassen, wo eigentlich kein durch den Tourismus oder die Besiedlung hervorgerufenens Transportbedürfnis bestehen würde. Zu dieser Art Luftseibahn gehört diejenige des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich, die vom kleinen Ort Pranzaira aus den Albigna-Stausee erschliesst.

Bergsee bei der Albigna-Hütte
Bergsee bei der Albigna-Hütte
Soglio und Sciora-Gruppe im Abendlicht
Soglio und Sciora-Gruppe im Abendlicht

Von der Bergstation der Luftseilbahn aus führen Alpinwanderwege über den Pass Cacciabella Sud ins Val Bondasca und nach Promontogno sowie über den Pass Casnil Sud ins Val Forno und nach Maloja. Der erste Abschnitt dieses Weges bis zur Albigna-Hütte ist ein Bergwanderweg. Er führt zunächst von der Seilbahnstation zur Staumauer hinauf, von wo man einen wunderbaren Panoramablick über die Bergwelt um den See und über das Bergell geniessen kann. Nach der Staumauer führt der Weg der Flanke des Piz dal Päl entlang hinauf zu einem kleinen, namelosen Bergsee und hinauf zur Hütte, wo man sich verpflegen und bei gutem Wetter die Sonne auf der Terrasse geniessen kann. Damit ist man auch schon am Ende der Möglichkeiten angelangt, und wenn man nicht – die nötige Erfahrung und Ausrüstung vorausgesetzt – auf der Alpinroute weiterfahren will, nimmt man den gleichen Weg zurück zur Seilbahnstation. Als Variante kann der ganze Abstieg nach Pranzaira unter die Füsse genommen werden (oder natürlich ungekehrt schon beim Aufstieg – dies sind dann aber satte 1000 Höhenmeter zusätzlich). Allerdings bietet die Bergwelt entlang des Weges genügend fotografische Möglichkeiten.

Von hinten sieht die Sciora-Gruppe bei Weitem nicht so beeindruckend aus...
Von hinten sieht die Sciora-Gruppe bei Weitem nicht so beeindruckend aus…
Tiefblick auf den Lägh da l'Albigna
Tiefblick auf den Lägh da l’Albigna

Ausserdem sollte diese Wanderung nicht isoliert betrachtet werden. Da man ohnehin kaum für einen Tag diese weite Reise auf sich nimmt, empfiehlt es sich, im Rahmen eines Wochenendes das ruhige, urtümliche Tal zu geniessen. Ein dafür sehr gut geeigneter Ort ist das Bergdorf Soglio, das am Hang vor der beeindruckenden Kulisse der Sciora-Gruppe thront. Von hier aus lassen sich insbesondere im Herbst schöne Spaziergänge über die bewaldeten Hänge und unter Kastanienbäumen machen…

Das urtümliche Bergdorf Soglio
Das urtümliche Bergdorf Soglio
  • Ausgangs- und Endpunkt: Bergstation LSB Pranzaira – Lägh da l’Albigna
  • Zeitbedarf: Die reine Wanderzeit beträgt für Hin- und Rückweg ca. 2,5 Stunden
  • Höhendifferenz: je ca. 240 Meter Auf- und Abstieg
  • Verpflegungsmöglichkeiten: Albigna-Hütte
  • An- und Rückreise via Chur – St. Moritz – Maloja mit Bahn / Bus
Das Höhenprofil des Aufstiegs
Das Höhenprofil des Aufstiegs
Berglandschaft bei der Albigna-Hütte
Berglandschaft bei der Albigna-Hütte

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